Gesundheitswesen 2009; 71 - A43
DOI: 10.1055/s-0029-1239093

Vorstellung des Evaluationsvorhabens zur Förderinitiative „Aktionsbündnisse Gesunde Lebensstile und Lebenswelten“ des Bundesministeriums für Gesundheit

U Gerken 1
  • 1Institut für Public Health und Pflegeforschung, Universität Bremen

Hintergrund: Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans „in form“ fördert das Bundesministerium für Gesundheit elf Settingprojekte, die eine Etablierung und Verstetigung von gesundheitsförderlichen Strukturen zum Ziel haben.

Zielsetzung: Ziel des bündnisübergreifenden Evaluationsvorhabens ist es u.a., die Planungs-, Struktur- und Prozessqualität der Aktionsbündnisse in Ergänzung zur bündnisinternen Ergebnisevaluation strukturiert zu erheben. Die Analyse der Erfahrungen und Ergebnisse der Aktionsbündnisse soll zur Entwicklung verallgemeinerbarer Handlungsempfehlungen für zukünftige Bündnisarbeit dienen.

Methode: Insgesamt umfasst das Evaluationsvorhaben sechs Elemente. Zur Erfassung der Planungs- und Strukturqualität wird ein Raster (1) entwickelt, mit dem die Anträge der Aktionsbündnisse u.a. auf die geplanten Ziele, Arbeitsstrukturen und Angaben zu Qualitätsentwicklung und Nachhaltigkeit hin analysiert und bewertet werden. Um die Arbeitsweise der Aktionsbündnisse detaillierter abzubilden, werden mit den Kernakteurinnen und -akteuren strukturierte Interviews (2) durchgeführt. Für ein kontinuierliches Monitoring der Prozessqualität werden Dokumentationsbögen (3) entwickelt, anhand derer die Bündnisse quartalsweise ihre Aktivitäten und Zwischenergebnisse sowie Erfolge, Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten dokumentieren. Um die individuellen Zielsetzungen der einzelnen Bündnisse vergleichbar machen zu können soll das Verfahren des „Goal Attainment Scaling“ eingesetzt werden (4). Den Aktionsbündnissen wird für ihre bündnisinterne Ergebnisevaluation ein Set ausgewählter Instrumente (5) zur Verfügung gestellt, welches auf validierte und in der Praxis handhabbare Methoden zurückgreift. Das sechste Element des Evaluationsvorhabens umfasst ein Methodenberatungsangebot und die Einführung in das Qualitätsmanagementsystem „quint-essenz“ (Gesundheitsförderung Schweiz).

Ergebnisse: Bis September 2009 wird eine erste Auswertung des Rasters sowie der Interviews zur Struktur- und Planungsqualität der geförderten Bündnisse vorliegen. Es können erste Empfehlungen zur Optimierung der Bündnisarbeit erfolgen.

Diskussion: Inwiefern gelingt es den Bündnissen, nachhaltige Strukturen aufzubauen, die auch nach Ablauf der Förderung Bestand haben und eine Fortführung entwickelter Maßnahmen sichern? Es gilt, Faktoren für die erfolgreiche Etablierung gesundheitsförderlicher Strukturen zu identifizieren und deren Berücksichtigung in den Bündnisprozessen zu unterstützen.