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DOI: 10.1055/s-0029-1239256
Gesundheitsschädigendes und gesundheitsförderndes Verhalten bei Auszubildenden in der Krankenpflege
Mit der Novellierung des Krankenpflegegesetzes hat wurde die Berufsbezeichnung in „Gesundheits- und KrankenpflegerIn“ geändert. Dies verdeutlicht den inhaltlichen Schwerpunkt, den die Ausbildung auch auf dem Gebiet der Gesundheitsförderung einnehmen soll. Daher stellt sich die Frage, inwieweit angehende Pflegefachkräfte selber gesundheitsförderndes Verhalten zeigen.
Im Rahmen einer Vollerhebung wurden alle 432 Auszubildenden einer Medizinischen Berufsfachschule in Sachsen, darunter 282 Auszubildende in der Krankenpflege (87,5% weiblich), mittels eines anonymen standardisierten Fragebogens zu gesundheitsfördernden und gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen befragt. Die Rücklaufquote lag bei fast 100%.
Insgesamt 42,6% der Auszubildenden waren Raucher, ca. 28% hatten Erfahrungen mit Rauschmittel, 14% auch mehrfach, v.a. mit Cannabis. Obwohl sich nur 14 Auszubildende als übergewichtig ansahen, gaben 77 Auszubildende an, in den letzten 12 Monaten eine Gewichtsreduktionsdiät durchgeführt zu haben, 40 davon mehrfach. Nur zwei Drittel ernährten sich nach eigenen Angaben gesund. Ca. ein Viertel der Auszubildenden wusste nicht, ob sie gegen Diphtherie oder Kinderlähmung geimpft waren. Zwölf Auszubildende waren schon einmal ungewollt schwanger geworden. Fast zwei Drittel gaben an, im Straßenverkehr deutlich schneller als erlaubt zu fahren.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich selbst bei Auszubildenden in der Krankenpflege noch Defizite hinsichtlich einer gesundheitsfördernden Lebensweise zeigen. Diese erfordern entsprechende Aufmerksamkeit sowohl bei der Auswahl der Auszubildenden als auch im Unterricht. Andernfalls bleibt unklar, wie diese späteren Pflegefachkräfte selber Patienten hinsichtlich einer gesundheitsfördernden Lebensweise überzeugende beraten sollen.