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DOI: 10.1055/s-0029-1239607
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Prostatakarzinom - Kombinierte MR-Tomografie/-Spektroskopie: Diagnose verbessern?
Publication History
Publication Date:
23 September 2009 (online)
Bei Patienten mit einem mittleren Prostatakarzinomrisiko bieten Palpationsbefunde, transrektaler Ultraschall, Sextantenbiopsien sowie PSA-Bestimmungen nur begrenzte diagnostische Genauigkeiten. Dagegen liefert die endorektale MR-Tomografie (MRT) gute Resultate. Als weiteres nicht invasives Verfahren können mit der MR-Spektroskopie (MRS) Stoffwechselvorgänge und pathologische Veränderungen der Prostata abgebildet werden. Radiology 2009; 251: 122-133
In einer prospektiven, multizentrischen Studie untersuchten J. C. Weinreb et al. den Wert der kombinierten MRT/MRS im Vergleich zur alleinigen endorektalen MRT.
Im Fokus dieser Untersuchung stand die Sextantenlokalisation von Karzinomen peripherer Prostatazonen. Zunächst wurden 134 Patienten nach folgenden Kriterien rekrutiert: biopsiebestätigtes Adenokarzinom der Prostata; MR-Untersuchung mindestens 6 Wochen nach Biopsie; radikale Prostatektomie 6 Monate nach MR-Untersuchung und Bereitstellung histopathologischer Proben für die Auswertung. Die MR-Bildgebung erfolgte jeweils mit 1,5-T-MR-Tomografen und der Kombination aus endorektal plazierter und Bekken-Phased-array-Spule.
Die Autoren setzten für die 3-D-MR-Spektroskopie gebräuchliche Point-resolved-Spectroscopy-Sequenzen ein. Die Aufnahmen der kombinierten MRT/MRS werteten sie unmittelbar nach den alleinigen MR-Aufnahmen aus und bewerteten die Wahrscheinlichkeit für Karzinome peripherer Prostata-Zonen auf einer 5-Punkte-Skala.
Es konnten Daten von 110 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 58 Jahren (Bereich: 45-72 Jahre) ausgewertet werden. Bei ihnen betrug der mittlere PSA-Wert 5,9 ng/dl und das mittlere Intervall zwischen Biopsie und MR-Bildgebung 13 Wochen. In den Gewebeuntersuchungen konnten bei 107 Patienten periphere Prostatakarzinome nachgewiesen werden, bei 47 von ihnen waren auch zentral gelegene Karzinome vorhanden. Das mittlere und mediane Volumen der peripheren Tumoren erreichte 2,75 und 1,14 cm3.
Multifokales Prostatakarzinom (Pfeile) mit Ausdehnung auf die Ampullen des Ductus deferens beidseits über die Dd. ejaculatorii (Bild: Rummeny/Reimer/Heindel (Hrsg.). RRR Ganzkörper MR-Tomographie. Thieme 2006).