Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1241953
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Einfluss des Mediums Musik bei ambulanten Operationen in Lokalanästhesie im Bereich der Mund–, Kiefer– und Gesichtschirurgie
Reduction of Patient's Fear and Pain by Relaxing Music at Operations in Maxillafacial SurgeryPublication History
Publication Date:
28 September 2009 (online)

Der Anstieg ambulant durchgeführter Operationen in Deutschland einerseits und der zunehmende Wunsch der Patienten nach geringst möglicher Beeinträchtigung post operationem andererseits stehen zunehmend im Fokus des Interesses. Es rücken somit nicht medikamentöse Möglichkeiten der Beeinflussung des psychischen Befindens im perioperativen Bereich in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Besonderheit eines intraoralen, ossären Eingriffs stellt die im Zuge der Knochenleitung (Bone Conduction) wahrnehmbaren Manipulationen im Schädel– und Kieferbereich dar. Diese Manipulationen mit rotierenden Instrumenten, durch Segmentierungen der Zahnsubstanz, mit hebelnden bzw. luxierenden Instrumenten sind unabhängig von externen akustischen Einflüssen für den Patienten abgrenzbar. In der vorliegenden Arbeit wird die Auswirkung eines gezielten Einsatzes des Mediums Musik unter direkter Einspielung über Kopfhörer bei ambulanten operativen Eingriffen in Lokalanästhesie im Bereich der Mund–, Kiefer– und Gesichtschirurgie untersucht. Anhand eines Routineeingriffs im Bereich der ambulanten Mund–, Kiefer– und Gesichtschirurgie wurde die Untersuchung eines Interventionsansatzes im Bereich der ambulanten Operationen in Lokalanästhesie vorgenommen. Als Interventionsmedium fungierte Entspannungsmusik. Durch eine randomisierte Zuordnung wurden eine Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe unterschieden.
Relaxing music used as direct ”musical intervention” or auditory analgesia in out–patient operations can effect a significant reduction of a patient's fear and pain while simultaneously increasing compliance. With little effort, this can be easily integrated into routine practice, and is in keeping with the wish of many patients for a minimum of perioperative impairment. The effectivity of the intervention is additionally influenced by the strength of certain personality traits: the focus is particularly on women and patients with a high basic level of anxiety. In cases of operations done with local anesthetic, the operator should more frequently offer such patients ”musical intervention” in conjunction with or substitute for pre–operative medication under certain conditions.
Schlüsselwörter
Musik - ambulante Operation - Angsterleben - Schmerzerleben
Keywords
Musical Intervention - Auditory Analgesia - Relaxation - Alternative Pre–operative Medication
Literatur
- 1 Alt–Epping B.. Zur therapeutischen Wirkung von Musik bei Patienten mit tumorbedingten Schmerzen (Dissertation). Münster: Medizinische Fakultät Münster 1998
- 2 Freiwald R.. Musik zur Entspannung vor und bei der Einleitung einer Anästhesie (Dissertation). Heidelberg: Medizinische Fakultät Heidelberg 1990
- 3 Gardner WJ, Licklider JC.. Auditory analgesia in dental operations. J Am Dent. 1959; 59 1144-1149
- 4 Gembris H.. Musikhören und Entspannung, Theoretische und experimentelle Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen situativen Bedingungen und Effekten des Musikhörens. In: De la Motte–Haber H (Hrsg.). Beiträge zur Systematischen Musikwissenschaft. Band 8. Hamburg: Verlag Musikalienhandlung Wagner 1985
- 5 Hannich HJ.. Einfluss psychischer Faktoren auf das Schmerzerleben. J Anesth. 2007; 3 27-28
- 6 Hannich HJ.. Schmerz und Schmerzwahrnehmung – welche Rolle spielt dabei die Psyche?. Der Freie Zahnarzt. 2003; 47 38-45
- 7 Hermes D, Saka B, Beier P. et al. . Behandlungsangst in der Zahnmedizin und Mund–, Kiefer– und Gesichtschirurgie. Int J Orofacial Esthet. 2008; 1 59-64
- 8 Jöhren P, Enkling N, Sartory G.. Prädiktoren des Vermeidungsverhaltens bei Zahnbehandlungsphobie. Dtsch Zahnärztl Z. 2005; 60 161-165
- 9 Laux L, Glanzmann P, Schaffner P. et al. .Das State–Trait–Angstinventar (STAI). Testmanuell zum STAI. Göttingen: Weinheim Beltz 1981
- 10 Pedersen GW.. Oral surgery. Philadelphia: Saunders 1988
- 11 Schumacher M, Schulgen G.. Methodik klinischer Studien: Methodische Grundlagen der Planung, Durchführung und Auswertung. Berlin Heidelberg New York: Springer Verlag 2007
- 12 Spielberger CD, Gorsuch RL, Lushene RE.. State–Trait Anxiety Inventory. Paolo Alto: Consulting Psychologists Press 1970
- 13 Spintge R.. Psychologische und psychotherapeutische Methoden zur Verminderung präoperativer Angst (Dissertation). Bonn: Medizinische Fakultät Bonn 1982
- 14 Spintge R.. Musik in Anästhesie und Schmerztherapie. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther. 2000; 35 254-261
- 15 Stern R.. Musiktherapie in der zahnärztlichen Praxis. In: Willms H (Hrsg). Musiktherapie 2 Musik und Entspannung. Stuttgart New York: Gustav Fischer Verlag 1977: 90-95
- 16 Svensson E.. Concordance between ratings using different scales for the same variable. Statist Med. 2000; 19 3483-3496
Korrespondenzadresse
Dr. Arend Fischer
Mund–, Kiefer–, Gesichtschirurgie
Mehrower Allee 34
12687 Berlin
Email: mkgfischer@web.de