Rofo 2009; 181(11): 1033
DOI: 10.1055/s-0029-1241987
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Ösophaguskarzinom - Exakteres Staging durch integrierte PET/CT?

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Publication Date:
06 November 2009 (online)

 

Frühere Studien zeigten, dass eine ergänzende PET bei über 10 % der Patienten mit Ösophaguskarzinomen Metastasen aufdeckt, die in der CT nicht erfasst wurden. Den additiven Nutzen der integrierten PET/CT für das Staging von Patienten mit neu diagnostiziertem Ösophaguskarzinom untersuchten Noble et al. in einer prospektiven Multicenterstudie. Clin Radiol 2009; 64: 699-705

191 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren nahmen an der Untersuchung teil. Die meisten waren Männer (n = 149). Bei allen bestand nach den konventionellen Staging-Methoden (CT, endoskopischer Ultraschall EUS) die Möglichkeit einer kurativen Behandlung. 16 % hatten in der PET/CT Metastasen. In 9,4 % erfolgte nach Abgleichung mit den konventionellen Staging-Ergebnissen ein Up-Staging wegen befallener Lymphknoten, Knochen-, Leber- oder Lungenabsiedlungen. Drei Patienten hatten Zweiterkrankungen, die mit der PET/CT aufgedeckt wurden (Kolonadenom, Bronchialkarzinom, Lungenkarzinoid). Falsch positive Befunde hatten 10 Patienten (5 %). Eine erhöhte Tracer-Aufnahme in die Leber, Niere, Nebenniere, Knochen, Kolon, Schilddrüse und Mesenterium führte zum Fehlverdacht einer Metastasierung, die durch weitere Maßnahmen ausgeschlossen werden konnte. 160 Patienten hatten eine negative PET/CT. In 8 Fällen (4 %) war eine Herunterstufung des Tumorstadiums möglich. Bei 7 dieser Patienten konnten zöliakale Lymphknotenmetastasen und in 1 Fall eine Leberbeteiligung ausgeschlossen werden. Zwei Patienten hatten in der PET/CT falsch negative Befunde (1 %). Jeweils 1 Patient hatte einen peritonealen oder zervikalen Lymphknotenbefall, der auch den herkömmlichen Staging-Methoden entging und sich erst intraoperativ und bei weiteren Untersuchungen ergab. 150 Patienten (79 %) waren sowohl in der PET/CT als auch bei CT und EUS frei von Fernmetastasen. Die PET/CT veränderte das Staging bei 34% der Patienten und führte bei 26% zu einem geänderten therapeutischen Vorgehen. Die Sensitivität und Spezifität für die Entdeckung von Fernmetastasen betrugen 91 und 94 %.