Sonderformen der feuchten AMD

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) stellt die häufigste Erblindungsursache in den Industrienationen dar. Die AMD unterscheidet man in die trockene und feuchte Form. Bei der feuchten Form kommt es meist infolge des Wachstums von okkulten oder klassischen Gefäßmembranen aus der Choriokapillaris (CNV) zu Flüssigkeitsansammlungen und Vernarbungen im Bereich der Makula. Eine Sonderform der feuchten AMD stellt die retinale angiomatöse Proliferation (RAP) dar. Hierbei proliferieren intraretinale Gefäße, welche exsudieren und Anschluss an die Choriokapillaris gewinnen (chorioretinale Anastomose). Die RAP werden entsprechend ihrer Progression in Stadium I–III eingeteilt Der Spontanverlauf zeigt eine rasche Progredienz und schlechte Prognose. Eine weitere Sonderform stellt die Pigmentepithelabhebung (PED) dar, bei der wahrscheinlich aus einer okkulten CNV Flüssigkeit aus Aderhautkapillaren in einen Spaltraum unter dem Pigmentepithel eindringt oder Flüssigkeit sowohl aus Aderhautkapillaren als auch der Netzhaut austreten kann. Die PED wird in eine seröse, eine fibrovaskuläre und eine hämorrhagische Form unterschieden. Der Spontanverlauf ist mit einer schlechten Visusprognose verbunden. Therapeutisch kommen bei der RAP und PED intravitreale AntiVEGF Injektionen in Frage, wobei die Patienten mit RAP im Stadium III und PED mit massiven Flüssigkeitsansammlungen weniger profitieren. Triamcinoloninjektionen, fokale Lasertherapie und PDT waren in der Vergangenheit therapeutische Ansätze, welche aufgrund der Nebenwirkungen und erfolgversprechenderen AntiVEGF Therapie in den Hintergrund traten bzw. kontraindiziert sind.