Dialyse aktuell 2009; 13(9): 468-472
DOI: 10.1055/s-0029-1243339
Fachgesellschaften

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Pflege im Umbruch

Neuordnung der Aufgabenverteilung und Ausbildung
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Publication Date:
24 November 2009 (online)

 

Die Pflege ist im Notstand. Ist die Neuordnung der Aufgabenverteilung die Lösung? Was bedeutet das für die Nephrologie? Die Grundlage für den Personalbedarf sollte zwar die Patientenkategorisierung sein, doch wer ermittelt heute noch den Pflegebedarf der Patienten anhand der Kategorisierung? Die Bezahlung und das Ansehen von Pflegekräften ist im Vergleich zu anderen Ländern eher gering, was sich ändern müsste. Die Ausbildung für Pflegekräfte wurde nun für Hauptschulabsolventen mit erweitertem 10-jährigen Abschluss geöffnet. Die AfnP wehrt sich gegen die Absenkung der Zugangsqualifikation und der Altersgrenze in der 3-jährigen Ausbildung.

Durch die demografischen Veränderungen im deutschen Gesundheitssystem und den entstandenen Facharztmangel sowie den Abbau von Stellen für Pflegekräfte steht das System vor einem Kollaps. Schon heute findet man in vielen Krankenhäusern maximal nur eine examinierte Pflegekraft pro Station. Diese hat überwiegend administrative und organisatorische Aufgaben. Sie hat aber das "Pflegen", das unmittelbare Arbeiten am Patienten, in ihrer Ausbildung erlernt und kann dies in der Praxis nicht anwenden oder umsetzen.

Das Pflegeweiterentwicklungsgesetz vom 01.07.2008 und die dazugehörige Grundlage des Gutachtens des Sachverständigenrats von 2007 sowie die sich daraus ergebende Neuordnung der Gesundheitsberufe ist ein Versuch, ein altes und längst bekanntes Problem zu lösen. So sollen Fachpflegekräfte ärztliche Aufgaben übernehmen, um die Ärzte zu entlasten. Das ist im Augenblick schon aus juristischer Sicht nicht möglich, denn dafür musste die Gesetzgebung geändert werden. Die Ärzteverbände haben dafür schon eine klare Absage erteilt. Dieses Thema wurde auf dem Symposium in Fulda ausführlich von einem Juristen der Ärztekammer und der 1. Vorsitzenden der AfnP behandelt.

Literatur

  • 01 Dialysestandard 2006 . Mitt Klin Nephrologie. 2006;  35 121-184