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DOI: 10.1055/s-0029-1243836
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Aktueller Stand in der Mammasonografie
State of the art of breast ultrasoundPublication History
Publication Date:
04 March 2010 (online)


Zusammenfassung
Neben der Mammografie ist der Brustultraschall das wichtigste Verfahren in der Brustkrebsdiagnostik. Der Ultraschall ist ein komplementäres Verfahren und erreicht – eingesetzt in Kombination mit der Mammografie – Sensitivitäten bis zu 97 % [1]. Er wird routinemäßig zur Differenzierung von soliden Herdbefunden und Zysten eingesetzt. In Kombination mit der Mammografie dient er der Charakterisierung von Herdbefunden als benigne oder maligne. Die Sonografie ist die Methode der Wahl bei der Steuerung von Interventionen. Der B-Mode ist die am häufigsten eingesetzte Technik. Compound-Imaging und Harmonic Imaging reduzieren die Bildartefakte. Die Elastografie ist derzeit Gegenstand der klinischen Forschung. Diese technischen Weiterentwicklungen zusammen mit der standardisierten Untersuchung, Dokumentation und Beurteilung (gemäß BI-RADS-Lexikon) von Befunden haben die diagnostische Aussagekraft der Mammasonografie erhöht.
Abstract
Besides mammography breast ultrasound is the most important method in the diagnosis of breast cancer. It is routinely applied in differentiating solid masses from cysts. In combination with mammography it is used to characterize solid masses as benign or malignant. Ultrasound is the method of choice for guiding interventional procedures. B-mode is the most common form. Compound imaging and harmonic tissue imaging reduce image artifacts. Tissue elasticity imaging is currently under clinical investigation. These technical developments together with standardized examination, documentation and evaluation (according to BI-RADS lexicon) of breast findings have improved the diagnostic performance of breast ultrasound.
Keywords
Breast cancer - ultrasound - BI-RADS - elasticity imaging - compound imaging
Kernaussagen
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Neben der Mammografie ist der Brust-US das wichtigste Verfahren in der Brustkrebsdiagnostik. Er wird routinemäßig zur Differenzierung von soliden Herdbefunden und Zysten eingesetzt. In Kombination mit der Mammografie dient er der Charakterisierung von Herdbefunden als benigne oder maligne. Außerdem ist er die Methode der Wahl bei der Steuerung von Interventionen.
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Der B-Mode ist die am häufigsten eingesetzte Technik. Compound-Imaging und Harmonic Imaging reduzieren die Bildartefakte (spiegelnde Oberflächen, Speckles, Clutter, Schallauslöschung). Sowohl Farb-Doppler- als auch Power-Doppler-Sonografie dienen vor allem der Differenzierung in benigne und maligne Tumoren. Die Elastografie untersucht mechanische Härten des Gewebes und bietet einen Ansatz zur Gewebsdifferenzierung. Sie ist derzeit Gegenstand der klinischen Forschung.
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Die in der Mammasonografie eingesetzten Geräte sollten den definierten gehobenen technischen Anforderungen, die in der S3-Leitlinie der „Deutschen Gesellschaft für Senologie” und der DEGUM festgeschrieben wurden, entsprechen. In der S3-Leitlinie sind zusätzlich auch Anforderungen an die ärztliche Qualifikation definiert.
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Sonografische Befunde werden nach Primär- und Sekundärkriterien befundet. Tertiärkriterien gehen auf Bildmerkmale ein, die einen indirekten Bezug zum Herdbefund haben. Statistisch gesicherte Malignitäts- und Benignitätskriterien müssen berücksichtigt werden, wobei eine Läsion trotz vorhandener Benignitätskriterien als suspekt und abklärungsbedürftig einzustufen ist, wenn auch nur ein Malignitätskriterium vorhanden ist. Gemäß der vom American College of Radiology (ACR) entwickelten BI-RADS-Klassifikation werden für die Dignitätsbeurteilung 5 Kategorien unterschieden, von denen jede ein definiertes Malignitätspotenzial besitzt und definierte diagnostische Konsequenzen fordert.