Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2009; 16(4): 161-162
DOI: 10.1055/s-0029-1244887
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Einer der bislang schwersten Ausbrüche - Leptospirose auf den Philippinen

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Publikationsdatum:
17. Dezember 2009 (online)

 

Seitdem der Taifun Ketsana Ende September die Philippinen heimsuchte und große Teile der Hauptstadtregion unter Wasser setzte, wird aus Manila einer der schwersten je beobachteten Leptospirose-Ausbrüche weltweit gemeldet. So erkrankten allein im Verlauf des Oktobers mehr als 2150 Menschen an dieser bakteriellen Erkrankung, 167 Personen verstarben an den Folgen der Infektion.

Durch die großflächigen Überflutungen hat die Bevölkerung Manilas ungewollt ständig Kontakt mit verunreinigtem Wasser, das perfekte Lebensbedingungen für die Erreger der Leptospirose bietet. Die Menschen infizieren sich zum einen direkt durch das Trinken bzw. Schlucken von kontaminiertem Wasser. Die Bakterien können aber auch durch Wunden in den Körper eindringen.

Abb. 1 Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme zweier Bakterien der Art Leptospira interrogans. Quelle: Janice Haney Carr, CDC-PHIL, Bildnummer 1220.

Da die Bakterien, die durch den Urin von infizierten Tieren wie Ratten und anderen Nagern, Kühen oder Schweinen in die Umwelt gelangen, auf einen neutralen pH-Wert der Gewässer angewiesen sind, versucht die philippinische Regierung nun, sie durch das Versprühen von Meerwasser in den am stärksten betroffenen Gebieten abzutöten. Ob diese Maßnahme den pH-Wert in ausreichendem Maße erhöhen wird, um die Krankheitserreger wirklich abzutöten, bleibt jedoch abzuwarten.

Dipl. Biol. Unn Klare und Dr. Raymund Lösch und, Bad Doberan

Quelle: promed

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