Rofo 2010; 182(10): 908-910
DOI: 10.1055/s-0029-1245231
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ortner Syndrom

J. Török, K. Andersen, M. Cohnen
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Publikationsverlauf

eingereicht: 30.11.2009

angenommen: 8.2.2010

Publikationsdatum:
02. März 2010 (online)

Einleitung

Durch den ein- oder beidseitigen Ausfall des N. laryngeus recurrens tritt eine Parese der inneren Kehlkopfmuskulatur mit daraus resultierender Heiserkeit auf. Diese Recurrensparese kann durch eine Verletzung des Nerven bei Operationen, Infiltration durch Tumore oder eine mediastinale Raumforderung bedingt sein. Selten kommt in diesem Zusammenhang ursächlich ein Aortenaneurysma infrage, das als Folge der topografischen Lagebeziehung durch Kompression des N. laryngeus recurrens sinister in seinem bogenförmigen Verlauf kaudal des Aortenbogens zu einem sogenannten „kardiovokalen Syndrom” führt.

Ein Aortenaneurysma kann nach seiner Form und Lokalisation differenziert werden. Bei der Aorta thoracalis ist zu 50 % die Aorta ascendens, zu 10 % der Aortenbogen und zu 40 % die Aorta descendens betroffen (Bickerstaff LK et al., Surgery 1982; 92:1103 – 1109). Die führende Ätiologie ist die Arteriosklerose (90 %). Traumatisch bedingte Aneurysmen sind in den meisten Fällen sakkiform konfiguriert und oft nach kaudal gerichtet. Mykotische oder luetische Aneurysmen treten bevorzugt an der Aorta ascendens auf. Die klinische Symptomatik ist abhängig von der Lokalisation des Aneurysmas. Bei entlang des Aortenbogens oder der Aorta ascendens gelegenen Aneurysmen sind retrosternale Schmerzen, Dysphagie (Einengung des Ösophagus), Dyspnoe (Einengung der Trachea) und Horner-Syndrom (Sympathikus-Schädigung) die führenden Symptome.

Prof. Mathias Cohnen

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