Rofo 2010; 182(7): 612-614
DOI: 10.1055/s-0029-1245232
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die zervikale Spondylolyse als seltener Zufallsbefund nach juvenilem HWS-Trauma – Diagnostik mittels Niedrigdosis-CT

S. Lemburg, M. Gothner, C. M. Heyer
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Publication History

eingereicht: 9.12.2009

angenommen: 8.2.2010

Publication Date:
24 February 2010 (online)

Einleitung

Die klinische und bildgebende Abklärung von Verletzungen der Halswirbelsäule (HWS) nach adäquatem Trauma des Neurokraniums ist anerkannter Bestandteil in der Diagnostik und Therapie kopfverletzter Patienten. Während die klinische Untersuchung eine Risikostratifizierung in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit einer spinalen Verletzung anhand der Anamnese und körperlichen Untersuchung vornimmt, erfolgt die Bildgebung zum sicheren Ausschluss einer möglichen HWS-Verletzung. Primäre bildgebende Modalität ist in der Regel die konventionell-radiologische Übersichtsaufnahme der HWS in zwei Ebenen. Neben der Möglichkeit, unklare HWS-Befunde mittels MRT zu evaluieren, ist die Mehrzeilen-CT heute Referenzstandard zur Abklärung der ossären Wirbelsäulenstrukturen. Sie wird unter anderem bei unklaren konventionell-radiologischen Befunden eingesetzt (Como JJ et al., J Trauma 2009; 67: 651). Nachteil der CT gerade in der Anwendung bei jungen Patienten ist die mit ihr einhergehende Strahlenexposition, die insbesondere die im Untersuchungsvolumen positionierte Schilddrüse betrifft.

Bei der posttraumatischen Beurteilung der HWS können kongenitale Varianten den sicheren Frakturausschluss erschweren, indem sie Verletzungen imitieren. Fehlbildungen am Achsenskelett treten relativ häufig zervikal auf, wobei sie hier insbesondere die Wirbelkörper (Blockwirbel etc.), seltener die Wirbelbögen und Anhangsgebilde betreffen. Wir berichten über einen Jugendlichen mit Commotio cerebri nach Sportunfall, bei dem konventionell-radiologisch eine Veränderung der HWS auffiel, die mittels dosisreduzierter CT eindeutig als unfallunabhängige zervikale Spondylolyse charakterisiert werden konnte.

Dr. Christoph M. Heyer

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil

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