Rofo 2011; 183(2): 170-171
DOI: 10.1055/s-0029-1245733
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostische Splenektomie nach Fehlinterpretation einer fokalen Milzläsion

D.-H. Chang, K. B. Krug, K. Lackner
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Publikationsverlauf

eingereicht: 15.6.2010

angenommen: 6.9.2010

Publikationsdatum:
11. Oktober 2010 (online)

Einführung

Im Vergleich zur Leber sind fokale Milzläsionen selten. Die Differenzialdiagnose fällt selbst bei bekannter Anamnese oftmals schwer. Benigne Ursachen wie Zysten, Hämatome oder Hämangiome sind von infektiösen, ischämischen und malignen Erkrankungen zu unterscheiden. Milzinfarkte infolge thromboembolischer Verschlüsse sind häufig. Thromboembolien können im Rahmen eines infektiösen Geschehens entstehen (O’Keefe JH et al. Mayo Clinic Proc 1986; 61: 967 – 972). Seltener finden sich Milzarterienverschlüsse aufgrund arteriosklerotischer, hämatologischer, entzündlicher oder neoplastischer Erkrankungen. Während kleine Infarzierungen klinisch meist symptomlos ablaufen, können größere Infarkte mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber einhergehen (Antopolsky M et al. Am J Emerg Med 2009; 27: 262 – 265).

Es wird über die Fehlinterpretation eines sonografisch diagnostizierten, klinisch asymptomatischen Milzinfarkts berichtet, die zu einer diagnostischen Splenektomie führte.

Dr. De-Hua Chang

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