RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0029-1246007
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Bilaterales metachrones komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS I) der Hände – Diagnose via quantitativer TPBS
Publikationsverlauf
eingereicht: 2.11.2010
angenommen: 23.12.2010
Publikationsdatum:
18. Januar 2011 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/roefo/201105/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0029-1246007-1.jpg)
Einleitung
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) (synonyme Begriffe sind Morbus Sudeck, Algodystrophie und sympathische Reflexdystrophie) ist eine seltene Komplikation meist nach Auftreten eines Traumas. Die genaue Pathophysiologie ist nicht voll geklärt, es lassen sich aber peripher entzündliche und zentralnervöse neuroplastische Veränderungen nachweisen. Charakteristisch ist ein Trias aus sensiblen, autonomen und motorischen Störungen, die generalisiert im distalen Bereich der betroffenen Extremität auftreten und das Versorgungsgebiet eines einzelnen Nervs überschreiten. Neben den sensiblen Störungen wie einer mechanische Allodynie (stärkste Schmerzen durch z. B. Berührung mit einem Wattebausch) und brennenden tiefen Spontanschmerzen finden sich Fehlregulationen der Hautdurchblutung und der Schweißsekretion, ein Ödem und trophische Störungen. Bei gleichzeitig nachweisbarer Nervenläsion handelt es sich um ein CRPS Typ II, sonst um ein CRPS Typ I (Baron R et al. Schmerz 2003; 17: 213 – 226).
Da ein CRPS zu Fehlstellungen und Funktionsverlust der Extremität führen kann und im chronischen Stadium eine erfolgreiche Behandlung schwierig ist, ist eine frühe Diagnose essenziell. Es sind eine Reihe anamnestischer und klinisch diagnostischer Kriterien aufgestellt worden, die in den Budapest-Kriterien ihre letzte Revision erfuhren (Harden RN et al. Pain 2010;150:268 – 274). Da ein Kriterium die gesicherte Abwesenheit von anderen verursachenden Erkrankungen ist, ergibt sich auch nach diesen Kriterien die Gefahr der Fehldiagnose eines CRPS mit der Folge einer geringeren diagnostischen Spezifität. Hier ist die ergänzende apparative Diagnostik wertvoll.
Wir beschreiben den Fall einer Patientin, die im Rahmen von distalen Radiusfrakturen zunächst rechts dann links metachron ein CRPS I entwickelte.
Dr. Werner Pennekamp
Klinikum Bergmannsheil Universität Bochum
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Telefon: ++ 49/2 34/3 02 34 70
Fax: ++ 49/2 34/3 02 63 58
eMail: Werner.Pennekamp@ruhr-uni-bochum.de