Rofo 2011; 183(8): 761-762
DOI: 10.1055/s-0029-1246080
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Meningeales Plasmozytom: verzögerte Diagnose mit Folgen

C. Buchbender, G. Antoch, J. Nawatny
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eingereicht: 19.10.2010

angenommen: 27.1.2011

Publication Date:
25 March 2011 (online)

Einführung

Das Multiple Myelom (MM) ist die häufigste klonale Plasmazellerkrankung (Inzidenz von 4 / 100 000 /Jahr) und führt typischerweise zu einem dissiminierten Befall des Knochenmarks mit osteolytischer Durchsetzung des Achsen- und Extremitätenskeletts. Das durchschnittliche Überleben der MM-Patienten konnte durch verbesserte Therapieschemata gesteigert werden. Dies wird als mögliche Ursache für ein häufigeres Auftreten extramedullärer Plasmazelltumore diskutiert.

Etwa 13 % der Patienten mit einem MM weisen extramedulläre Plasmozytome auf, von denen 80 % die paraskelettalen Weichteile betreffen (Sher T et al. Br J Haematol 2010; 150: 418 – 427). Eine meningeale Beteiligung im Rahmen eines MM dagegen ist ungewöhnlich und wird in unter 1 % der Patienten mit einem MM erwartet. Die Bildmorphologie in der Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) ist unspezifisch und häufig von anderen zerebralen Pathologien nicht zu unterscheiden (Cerase A et al. Neuroradiology 2008; 50: 665 – 674). Dieser Umstand führt nicht selten zu Verwechslungen mit entsprechend verzögerter korrekter Diagnosefindung. Wir berichten über einen 58-jährigen Patienten, bei dem ein meningeales Plasmozytom initial als Meningeom fehlinterpretiert wurde.

Christian Buchbender

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät

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