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DOI: 10.1055/s-0029-1246144
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Reformschritte zur Vernetzung von Werkstätten für behinderte Menschen und allgemeinem Arbeitsmarkt
Reform Steps Toward Networking Sheltered Workshops and the General Labour MarketPublication History
Publication Date:
22 February 2010 (online)
Zusammenfassung
Nur 0,16% der behinderten Beschäftigten gelingt der Übergang aus einer Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig steigt die Zahl der Werkstattbeschäftigten stärker an als erwartet. Dies belegt ein Forschungsbericht über die Entwicklung der Zugangszahlen zu Werkstätten für behinderte Menschen, der Handlungsempfehlungen für eine bessere Praxis des Übergangs gibt. Der Anstieg der Aufnahmen von Sonderschulabgängern um 18% könnte danach vermindert werden, wenn die Kooperation von Sonderschulen und Betrieben des allgemeinen Arbeitmarktes durch Schulpraktika und Berufswegekonferenzen verbessert würde. Seit 2009 gibt es als Alternative zur Werkstattaufnahme für geeignete behinderte Jugendliche die Möglichkeit, mit einer unterstützten Beschäftigung bis zu drei Jahren in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes für ein Arbeitsverhältnis qualifiziert zu werden. Die Mehrheit der Werkstattaufnahmen betrifft inzwischen seelisch behinderte Menschen, von denen aber über 30% die Werkstatt wieder verlassen. Für sie bieten „virtuelle Werkstätten” als Verleih-Betriebe für den allgemeinen Arbeitsmarkt oder Zuverdienstfirmen eine bessere Wiedereingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Das Persönliche Budget für Arbeit als Länder-Modellprojekt ermöglicht den Transfer einer persönlichen Begleitung aus der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Seit 2007 arbeitet die Konferenz der Arbeits- und Sozialminister der Länder an einem Konzept zur Reform der Rechtsgrundlagen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen, die in Zukunft personenzentriert ausgerichtet sein soll. Ganz oben auf der Agenda steht die Beseitigung von Rechtsbarrieren für den verbesserten Übergang von der Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Auch der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge hat sich aktiv mit Vorschlägen an dieser Reformdiskussion beteiligt, die vom Gesetzgeber der 17. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages umgesetzt werden soll.
Abstract
Only 0.16% of disabled employees are enabled to change from sheltered workshops to the general labour market. At the same time the number of disabled employees in sheltered workshops is increasing more than anticipated. Investigations into the growing admissions to sheltered workshops resulted in recommendations to improve the practice of change over. More and more admissions of students having finished special schools could be reduced by improved cooperation between special schools and the local employment market. Special schools should offer suitable job trainings and support students to develop an understanding of the requirements of specific jobs and of their opportunities to develop their skills to do these jobs. In 2009, supported employment has been regulated in social security law, lasting up to three years and aimed at qualifying disabled youngsters for employment in the general labour market instead of entering sheltered workshops. The majority of admissions to sheltered workshops in the meantime concern people with psychological handicaps, with more than 30% however leaving the workshops later on. For this population, “virtual sheltered workshops” are offering more suitable means for reintegration in the general labour market, such as temporary employment in the general labour market or in occupations with small earnings. The personal budget for work is meant to be a model project within the German Länder, to transfer personal support from the sheltered workshop into the general labour market. The conference of German Länder Ministers of Social Affairs has been active since 2007 to develop a concept for reform of the social security law concerning integration assistance for disabled people, which in future is to concentrate on individual needs, removal of obstacles in the law to facilitate the transition from sheltered workshops into the general labour market. The “Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge” (German association for public and private welfare) has contributed valuable suggestions to the reform debate, all of which should be realized by the German Government during the seventeenth legislative period.
Schlüsselwörter
Werkstatt für behinderte Menschen, WfbM - unterstützte Beschäftigung - persönliches Budget - Reform des Rechts der Teilhabe am Arbeitsleben - personenzentrierte Eingliederungshilfe
Key words
sheltered workshops, WfbM - supported employment - personal budget - law reform re. worklife participation - person-centred integration assistance
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