Rehabilitation (Stuttg) 2010; 49(1): 13-21
DOI: 10.1055/s-0029-1246155
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse einer Analyse der therapeutischen Leistungsdaten (KTL-Daten) von 5 838 Rehabilitandinnen und Rehabilitanden nach Hüft- bzw. Knieendoprothesenimplantation

Analysis of Therapeutic Procedures in 5 838 Rehab Patients following Total Hip or Total Knee ReplacementM. Gülich1 , O. Mittag1 , E. Müller2 , A. Uhlmann1 , S. Brüggemann3 , W. H. Jäckel1 , 4
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin
  • 2Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für Psychologie, Abteilung Forschungsmethoden
  • 3Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin
  • 4Hochrhein-Institut für Rehabilitationsforschung, Bad Säckingen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Februar 2010 (online)

Zusammenfassung

Im Rahmen des Leitlinienprogramms der Deutschen Rentenversicherung Bund sollen Therapiestandards für die Rehabilitation nach Hüft- oder Knieendoprothetik entwickelt werden. Hier werden die Ergebnisse einer quantitativen Analyse der derzeitigen Versorgungssituation anhand der Routinedaten therapeutischer Leistungen (KTL-Daten) von 5 838 Rehabilitandinnen und Rehabilitanden dargestellt. Aufgrund einer vorherigen systematischen Literaturanalyse wurden Therapiemodule formuliert und in Hinblick auf Häufigkeit bzw. Therapiedauer untersucht. Darüber hinaus wurden getrennte Analysen nach Geschlecht, Alter sowie zwischen Einrichtungen durchgeführt. Hinsichtlich der Anwendung von Bewegungs- und Physiotherapie sowie Gesundheitsbildung zeigte sich eine hohe Übereinstimmung bei allen Reha-Einrichtungen mit dem Stand der Forschung. Dagegen zeigen sich große Unterschiede hinsichtlich psychologischer Leistungen sowie spezieller Patientenschulungen.

Abstract

In the framework of the Practice Guidelines programme of the German Federal Pension Insurance (DRV Bund) evidence-based standards for rehabilitation following total hip or knee replacement are to be developed. The results of a quantitative analysis of present health-care on the basis of documented treatments (KTL) from 5 838 rehab patients are reported here. Based on a systematic review of international trials, treatment modules were specified and analyzed as to frequency and duration of current treatment. Furthermore, separate analyses were conducted for gender, age, and different clinics. No differences were found among rehab facilities as to exercise therapy, physiotherapy, or health education. However, psychological treatment and specific trainings differed considerably between centres.

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1 Die Stichprobenziehung erfolgte im November 2007, daher standen Daten für das komplette Jahr 2007 nicht zur Verfügung.

2 Der Auswahlalgorithmus wurde an einer Zufallsstichprobe von 1 001 Entlassberichten verifiziert.

3 Die neue KTL wurde ab 1.1.2007 verpflichtend. In der Umstellungsphase wurde von einigen Kliniken parallel zur neuen auch noch die alte KTL 2002 verwendet. Da die alten Codes nicht eins zu eins in die neuen KTL-Codes transponiert werden können, mussten diese Datensätze komplett aus der Analyse herausgenommen werden. Insgesamt haben 98,8% aller eingeschlossenen TEP-Patienten 100% korrekte KTL-Codes, 1,2% haben eine maximale Fehlerquote von 5% oder mehr bzw. mindestens einen Code aus der KTL 2002.

4 Die Fehlerquote ist bei ambulant versorgten Patienten mit 8,8% höher als bei stationären Patienten (5,9%). Auch wenn sich mutmaßen lässt, dass die nicht erkannten und daher auch nicht eliminierten Dokumentationsfehler bei ambulant versorgten Patienten höher als bei stationären Patienten ausfallen dürften, relativiert sich der Einfluss dieser Dokumentationsfehler auf die Daten stark: bei der Analyse auf Patientenebene durch den geringen Anteil von nur ca. 7% an der Gesamtzahl der Patienten, bei den Klinikvergleichen schrumpft der Anteil auf 0,9% ambulante Patienten.

Korrespondenzadresse

Dr. Michael GülichMPH 

Universitätsklinikum Freiburg Abteilung,

Qualitätsmanagement und Sozialmedizin

Engelbergerstraße 21

79106 Freiburg

eMail: michael.guelich@uniklinik-freiburg.de