Rehabilitation (Stuttg) 2010; 49(2): 114-119
DOI: 10.1055/s-0029-1246167
Aus der DGRW

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfordernisse der Ausbildung zur Rehabilitation in der humanmedizinischen Lehre

Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW)Requirements of Professional Education for Rehabilitation in Human Medical TeachingPosition Paper of the German Society of Rehabilitation Science, DGRWW. Mau1 , 2 , S. Kawski1 , 3 , W. Lay1 , 4 , M. Morfeld1 , 5 , S. R. Schwarzkopf1 , 6 , A. Uhlmann1 , 7
  • 1Kommission Aus-, Fort- und Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW)
  • 2Institut für Rehabilitationsmedizin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • 3Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • 4Abt. für Versorgungssystemforschung und Qualitätssicherung in der Rehabilitation, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • 5Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften – Rehabilitationspsychologie, Hochschule Magdeburg-Stendal
  • 6Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 7Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin, Universitätsklinikum Freiburg
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Publication History

Publication Date:
05 May 2010 (online)

Einleitung

Mit der am 1.10.2003 in Kraft getretenen 9. Revision der Approbationsordnung für Ärzte wurde die Rehabilitation erstmals explizit im neuen Querschnittsbereich 12 (Q12) „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren” in die curriculare Lehre aufgenommen. Darüber hinaus haben die Fakultäten die Möglichkeit, rehabilitationsbezogene Inhalte als Bestandteile der curricularen Lehre unter den Wahlpflichtfächern vor dem praktischen Jahr sowie als klinisch-praktisches Fachgebiet im dritten Tertial des praktischen Jahres zur Wahl zu stellen. Zusätzlich können die Fakultäten fakultative Lehrveranstaltungen zur Rehabilitation anbieten.

Seit Einführung der revidierten Approbationsordnung hat die Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) Lernziele im Q12 formuliert[1] [1], die Entwicklung der rehabilitationsbezogenen Lehre an den deutschen medizinischen Fakultäten untersucht [2] [3], eine Übersicht zu aktuellen Lehr-, Lern- und Prüfungsmethoden erstellt [4] und konkrete Materialien für die Stoffvermittlung [5] sowie für Leistungsnachweise erarbeitet.

Drei Fakultätenbefragungen der DGRW, eine zusätzliche Zusammenstellung der Q12-Koordinatoren im Jahr 2009 sowie eine Internet-Recherche auf den Homepages der medizinischen Fakultäten im Juli 2009 ergaben ein ausgesprochen heterogenes Bild der rehabilitationsbezogenen ärztlichen Ausbildung in Deutschland. Auf der Basis der wichtigsten Analyseergebnisse dieser Fakultätenbefragungen und des Spektrums innovativer Möglichkeiten der Lehre werden in diesem Positionspapier Empfehlungen der DGRW zur Durchführung der rehabilitationsbezogenen Lehre in der humanmedizinischen Ausbildung der deutschen Fakultäten abgeleitet, die sich vor allem an die Lehrenden und andere Interessierte richten.

Literatur

  • 1 Mau W, Gülich M, Gutenbrunner C, Lampe B, Morfeld M, Schwarzkopf SR, Smolenski UC. Lernziele im Querschnittsbereich Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren nach der 9.  Revision der Approbationsordnung für Ärzte. Rehabilitation. 2004;  43 (6) 337-347
  • 2 Kusak G, Gülich M, Lay W, Morfeld M, Schwarzkopf SR, Mau W. Entwicklung der Lehre im Querschnittsbereich „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren” an den medizinischen Fakultäten 20042006/2007.  Rehabilitation. 2008;  47 (1) 2-7
  • 3 Mau W, Kusak G. Umsetzung der neuen Approbationsordnung für Ärzte im Querschnittsbereich „Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren” an den medizinischen Fakultäten in Deutschland.  Rehabilitation. 2005;  44 (3) 129-133
  • 4 Schwarzkopf SR, Morfeld M, Gülich M, Lay W, Horn K, Mau W. Aktuelle Lehr-, Lern- und Prüfungsmethoden in der medizinischen Ausbildung und ihre Anwendungsmöglichkeiten für die Rehabilitation.  Rehabilitation. 2007;  46 (2) 64-73
  • 5 Horn K, Gülich M, Lay W, Morfeld M, Schwarzkopf SR, Mau W. Problemorientiertes Lernen (POL) in der Rehabilitation am Beispiel eines Patienten mit Spondylitis ankylosans.  Rehabilitation. 2007;  46 (3) 164-174
  • 6 Prideaux D. ABC of learning and teaching in medicine.  Curriculum design. BMJ. 2003;  326 (7383) 268-270
  • 7 Thumser-Dauth K, Öchsner W. Schlüsselqualifikationen inklusive: Entwicklung kompetenzorientierter Curricula. Curriculumentwicklung am Beispiel des Studiengangs Humanmedizin.. In: Berendt B, Voss H-P, Wildt J Hrsg. Neues Handbuch Hochschullehre. Lehren und Lernen effizient gestalten. Berlin: Raabe; 2008
  • 8 Bloom BS, Karthwohl DR. Taxonomy of educational objectives; Book 1: Cognitive domain. Boston: Addison Wesley Publishing; 1984
  • 9 Isaac G. Bloom's taxonomy of educational objectives.. Teaching and Educational Development Institute. Queensland, Australien: The University of Queensland; 1996
  • 10 Miller GE. The assessment of clinical skills, competence, performance.  Acad Med. 1990;  65 (9) 63-67
  • 11 Ewert T, Cieza A, Stucki G. Die ICF in der Rehabilitation.  Phys Med Rehab Kuror. 2002;  12 (3) 157-162
  • 12 Krebs R. Anleitung zur Herstellung von MC-Fragen und MC-Prüfungen für die ärztliche Ausbildung. Bern: Universität Bern; 2004
  • 13 Macher S. Standardisierte Prüfungsmethoden in der Medizinischen Ausbildung.. Handbuch zur Konstruktion von Prüfungsaufgaben. Graz: Medizinische Universität Graz; 2005

1 Gemeinsame Lernzielempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften und der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (DGPMR).

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Wilfried Mau

Sprecher der Kommission

Aus-, Fort- und Weiterbildung

der DGRW

Institut für Rehabilitationsmedizin

Medizinische Fakultät der

Martin-Luther-Universität

Halle-Wittenberg

06097 Halle (Saale)

Email: wilfried.mau@medizin.uni-halle.de