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DOI: 10.1055/s-0030-1247325
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Ausbildung in der Gynäkologie und Geburtshilfe – aktueller Stand und künftige Entwicklung
Publication History
Publication Date:
24 June 2010 (online)
Einleitung
Man braucht derzeit keine speziellen Umfrageaktionen, um festzustellen, dass unter den Ärzten in deutschen Frauenkliniken eigentlich niemand mehr so recht zufrieden ist:
Chefärzte klagen über Mangel an ärztlichem Personal in den Kernarbeitszeiten aufgrund von gesetzlichen Arbeitszeitregelungen, Oberärzte und Fachärzte fühlen sich ausgebeutet und infolge unattraktiver Vertragsbedingungen für leitende Positionen oder Arbeitsbedingungen in Facharztpraxen langfristig perspektivenlos und die in Weiterbildung befindlichen Ärzte stöhnen über ein Übermaß an fachfremder Tätigkeit zulasten einer guten Ausbildung, die sie auch durch die Forderungen nach Leistungsverdichtung seitens der Verwaltungen in vorrangig erlösorientierten Strukturen gefährdet sehen.
Es ist zweifelhaft, ob unter solchen – hier nur grob skizzierten – Voraussetzungen noch eine gedeihliche Weiterentwicklung des Fachgebietes Gynäkologie und Geburtshilfe realisiert werden kann, wenn man bedenkt, welch gravierende Nachwuchsprobleme sich für das Fachgebiet bereits jetzt mehr als in anderen Disziplinen der klinischen Medizin erkennen lassen: Die Gynäkologie und Geburtshilfe liegt bei steigender Tendenz auf dem fünfthöchsten Platz des Bedarfes an Ärzten der verschiedenen medizinischen Disziplinen [7].
Literatur
- 1 Baumann P. Facharztausbildung in den USA. Frauenarzt. 2004; 45 308-314
- 2 DGGG, Ordinarienkonvent, BLFG, BVF. Struktur des Faches Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Frauenarzt. 2006; 47 892-896
- 3 Harlfinger W. Prävention – das wichtige Standbein der Frauenarztpraxis. Frauenarzt. 2008; 49 772-778
- 4 Kreienberg R, Wöckel A. Neugestaltung der Weiterbildung. DGGG-Newsletter 1 / 2010 (www.dggg.de/publikationen/newsletter/2010)
- 5 Künzel W, van Assche F A, Wagner H. Sektion Gynäkologie und Geburtshilfe der UEMS und European Baord and College of Obstetrics and Gynaecology. Gynäkologe. 2002; 35 435-440
- 6 Künzel W. Bestandsaufnahme zur ärztlichen Versorgung in europäischen Staaten. Gynäkologe. 2002; 35 740 f
- 7 Martin W. Der Arbeitsmarkt für Gynäkologen. Frauenarzt. 2004; 45 714-715
- 8 Ortmann O, Vetter K. Intensivkurse im Rahmen der Fachausbildung. Frauenarzt. 2005; 46 513-517
Univ.-Prof. Dr. P. Brockerhoff
Klinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten · Prodekan für Studium und Lehre · Universitätsmedizin Mainz
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz
Email: brocker@uni-mainz.de