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DOI: 10.1055/s-0030-1248266
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Rumination und Ablenkung: Ausgewählte Befunde zur Response Styles Theorie
Rumination and Distraction: Selected Findings Related to the Response Styles TheoryPublikationsverlauf
eingereicht 14. Mai 2009
akzeptiert 20. Dezember 2009
Publikationsdatum:
11. März 2010 (online)
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Zusammenfassung
Nolen-Hoeksema nimmt im Rahmen der Response-Styles Theorie an, dass Grübeln über Symptome, deren Ursachen und Konsequenzen dysphorische und depressive Stimmung aufrechterhält und verstärkt, während Ablenkung diese abschwächt. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über experimentelle, quer- und längsschnittliche Untersuchungen zur Bedeutung ruminativer und ablenkender Reaktionen. Des Weiteren erfolgt eine jeweils gesonderte Darstellung zu therapiebezogenen Studien. Den Forschungsstand zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass eine grüblerische Auseinandersetzung mit depressiver Stimmung ein Vulnerabilitätsfaktor für die Intensivierung depressiver Symptome wie auch für die Entstehung klinisch relevanter depressiver Episoden ist. Eine stimmungsaufhellende bzw. -stabilisierende Wirkung ablenkender Reaktionen zeigte sich konsistent in experimentellen Untersuchungen, nicht aber in Quer- und Längsschnittuntersuchungen. Studienlage und Forschungsmethodik sowie der Geltungsbereich der Theorie werden abschließend kritisch diskutiert.
Abstract
The response styles theory by Nolen-Hoeksema suggests that rumination in response to depressed mood exacerbates and prolongs depression, while distraction ameliorates it. This article reviews experimental, cross-sectional and longitudinal studies on the association between rumination, distraction and depressed affect. Furthermore studies on the influence of ruminative and distractive responses to the treatment of depressed patients are presented. Summarizing research results it can be said, that rumination puts persons at risk of experiencing intensified symptoms of depression as well as the onset of a major depressive episode. Whereas laboratory studies have reliably shown that inducing distractive responses reduces negative affect – cross-sectional and longitudinal studies have not produced clear or consistent results. Research results, research methodology and the scope of response styles theory are discussed.
Keywords
rumination - distraction - depression
- Die Literatur zu diesem Beitrag fi nden Sie unter http://dx.doi.
org/10.1055/s-0030-1248266.
- Literatur
1 Es sei kritisch darauf hingewiesen, dass die hier vorgenommene Zusammenfassung der Befundlage nicht auf einer systematischen Auswertung aller verfügbaren Studien zum Thema basiert. Gleichwohl kommen andere Übersichtsarbeiten zu verschiedenen Facetten der RST [2,10,83] zu vergleichbaren Einschätzungen.
Korrespondenzadresse
Tobias Teismann
Ruhr-Universität Bochum
Abteilung für Klinische
Psychologie und Psychotherapie
Universitätsstraße 150
44780 Bochum
eMail: tobias.teismann@kli.psy.rub.de
- Literatur
- Die Literatur zu diesem Beitrag fi nden Sie unter http://dx.doi.
org/10.1055/s-0030-1248266.