PiD - Psychotherapie im Dialog 2010; 11(3): 202-207
DOI: 10.1055/s-0030-1248525
Standpunkte

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Praxis der Familientherapie[1] , [2]

Jochen  Schweitzer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. August 2010 (online)

Zusammenfassung

Familientherapie lohnt sich vor allem dort, wo die klinischen Probleme Einzelner mit ihren existenziell wichtigsten sozialen Bezugssystemen (traditionell „Familie” genannt) so eng verknüpft sind, dass eine isolierte Behandlung wenig aussichtsreich erscheint. Ein familientherapeutisches Erstgespräch muss nicht zwangsläufig in kontinuierliche Familiengespräche aller Beteiligten münden. Eine intelligente Kombination von Familien-, Paar-, Einzel- und evtl. gelegentlichen Netzwerkgesprächen bietet sich nach dem Erstgespräch als ökonomische Alternative zu klassischen dichotomen Entscheidungen wie „Einzel- oder Gruppentherapie?”, „hochfrequent oder niederfrequent?” „symptomorientiert oder beziehungsorientiert?” an.

1 Erweiterte und überarbeitete Fassung eines früheren Artikels „Familientherapie: Wann und wie?” in J. Eckert, S. Barnow, R. Richter: Das Erstgespräch in der Klinischen Psychologie. Bern: Huber, 2010.

2 Da Familientherapeuten zu ca. zwei Dritteln weiblichen Geschlechts sind, verwende ich in diesem Aufsatz die Form „Die Familientherapeutin”.

Literatur

  • 1 Ebbecke-Nohlen A. In der Kürze liegt die Würze. Systemische Kurzzeitkonsultation für Paare.  Kontext – Zeitschrift für Systemische Therapie und Familientherapie. 2003;  34 (1)
  • 2 Gröne M. Wie lasse ich meine Bulimie verhungern? Ein systemischer Ansatz zur Beschreibung und Behandlung der Bulimie. Heidelberg; Carl Auer 1995
  • 3 Perlmutter R A. A Family Approach to Psychiatric Disorders. Washington DC / London; American Psychiatric Press 1996
  • 4 Retzlaff R. Spiel-Räume. Lehrbuch der systemischen Therapie mit Kindern und Jugendlichen. Stuttgart; Klett Cotta 2008
  • 5 Scheib P, Wirsching M. Vom Erstkontakt zum Behandlungsabschluss. In: Wirsching M, Scheib P Paar- und Familientherapie. Heidelberg / Berlin; Springer 2002
  • 6 Schlippe A von, Schweitzer J. Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Göttingen; Vandenhoeck und Ruprecht 1996
  • 7 Schweitzer J, Schlippe A von. Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Band II: Das störungsspezifische Wissen. Göttingen; Vandenhoeck und Ruprecht 2006
  • 8 Stierlin H. Gerechtigkeit in nahen Beziehungen. Systemisch-therapeutische Perspektiven. Heidelberg; Carl Auer 2005
  • 9 Sydow K von, Beher S, Retzlaff R, Schweitzer J. Die Wirksamkeit der systemischen Therapie / Familientherapie. Göttingen; Hogrefe 2007
  • 10 Talmon M. Single Session Therapy. San Francisco; Jossey Bass 1990
  • 11 Weber G, Stierlin H. In Liebe entzweit. Die Heidelberger Therapie der Magersucht. Reinbek; Rowohlt 1989
  • 12 Wilson J. Kindorientierte Therapie. Ein systemisch-kooperationsorientierter Ansatz. Heidelberg; Carl Auer 2003

1 Erweiterte und überarbeitete Fassung eines früheren Artikels „Familientherapie: Wann und wie?” in J. Eckert, S. Barnow, R. Richter: Das Erstgespräch in der Klinischen Psychologie. Bern: Huber, 2010.

2 Da Familientherapeuten zu ca. zwei Dritteln weiblichen Geschlechts sind, verwende ich in diesem Aufsatz die Form „Die Familientherapeutin”.

Prof. Dr. Jochen Schweitzer

Universitätsklinikum Heidelberg
Zentrum Psychosoziale Medizin
Institut für Medizinische Psychologie
Sektion Med. Organisationspsychologie

Bergheimer Straße 20

69115 Heidelberg

eMail: Jochen.Schweitzer-Rothers@med.uni-heidelberg.de