PiD - Psychotherapie im Dialog 2010; 11(3): 222-225
DOI: 10.1055/s-0030-1248537
Aus der Praxis

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multisystemische Therapie

Ute  Fürstenau, Bruno  Rhiner
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Publication History

Publication Date:
18 August 2010 (online)

Zusammenfassung

Seit Oktober 2007 bietet der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst Thurgau (CH) mit einem ersten Team die Multisystemische Therapie (MST) im deutschsprachigen Kulturraum an. MST ist eine evidenzbasierte, manualisierte Therapieform für Jugendliche mit einer schweren Störung des Sozialverhaltens, welchen aufgrund ihres Verhaltens ein Klinikaufenthalt, eine Heimeinweisung, ein Schulausschluss oder eine jugendstrafrechtliche Maßnahme droht. Die Multisystemische Therapie richtet sich an alle wichtigen Systeme, die mit dem jeweiligen Jugendlichen in Kontakt sind, also Familie, Schule, Arbeitgeber, Gleichaltrigengruppe und Nachbarschaft. Im MST-Behandlungskonzept wird als zentrale Idee dem Umstand Rechnung getragen, dass das Verhalten des Jugendlichen wesentlich mit beeinflusst wird durch die Charakteristiken seiner sozialen Netzwerke. Deshalb konzentriert MST die Arbeit auf die Beziehungen unter diesen sozialen Systemen um den Jugendlichen. In folgendem Beitrag soll das intensiv aufsuchende Therapiekonzept mithilfe von Fallvignetten praxisnah dargestellt werden.

Literatur

Dr. Ute Fürstenau

Kinder und Jugendpsychiatrischer Dienst MST-Thurgau

Schützenstraße 15

8570 Weinfelden

Schweiz

Email: ute.fuerstenau@stgag.ch