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DOI: 10.1055/s-0030-1248581
Unter- / Mangelernährung im Krankenhaus
Malnutrition in HospitalPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. Februar 2011 (online)


Zusammenfassung
Klinische Studien, Multivariat- und Metaanalysen belegen überzeugend, dass Unter- / Mangelernährung ein klinisch hochrelevanter, unabhängiger Risiko- und Kostenfaktor mit potenziell signifikanten klinischen, betriebswirtschaftlichen sowie volkswirtschaftlichen Konsequenzen ist. Die Prävalenz von Unter- / Mangelernährung im Krankenhaus ist hoch (gut 25 % bei stationärer Aufnahme!) und hat wissenschaftlich belegt einen signifikanten Einfluss auf die Infektionsrate, Therapietoleranz, Immunkompetenz, allgemeine Komplikationsrate, Morbidität, Mortalität, Prognose und auch die Lebensqualität der betroffenen Patienten. Die frühzeitige Erfassung von Unter- / Mangelernährung durch etablierte einfache und schnell durchführbare Screening-Parameter (SGA, NRS 2002) sowie die gezielte ernährungsmedizinische Intervention nach dem etablierten therapeutischen Stufenschema sind aufgrund unseres heutigen Kenntnisstandes effektiver integraler Bestandteil ärztlicher Therapie und Prävention. Auch die EU bezeichnet die hohe Prävalenz von Unter- / Mangelernährung in europäischen Krankenhäusern als völlig inakzeptabel und benennt auch von politischer Seite aus explizit die wissenschaftlich überzeugend belegten medizinischen, ökonomischen, sozialen und gesundheitspolitischen Konsequenzen. Für die individuell adäquate und effiziente Behandlung von Unter- / Mangelernährung im Krankenhaus gibt es heute eine Vielzahl etablierter, einfacher und kosteneffizienter Maßnahmen, die im Einzelnen vorgestellt und praxisorientiert erläutert werden.
Abstract
Clinical studies, multivariate, and meta-analyses clearly prove that malnutrition is a relevant independent risk and cost factor with significant clinical and economic consequences. The prevalence of malnutrition in hospital is high (25 % on admission!) with significant impact on infection rate, tolerance of therapy, immune competence, rate of complications, morbidity, mortality, prognosis, and quality of life for patients involved. Early recognition of malnutrition by easy, established screening tools (SGA, NRS 2002) as well as targeted nutritional intervention based on the recommended and established step-up sequence of therapeutic tools are – based on our present scientific knowledge – an integral, highly effective part of general medical therapy and prevention. Various committees of the EU clearly declare the high prevalence of malnutrition in European hospitals as inacceptable and emphasize even from the political point of view the scientifically proven clinical, economical, social, and health care related consequences of malnutrition. For adequate and effective treatment of malnutrition several easy to perform and cost effective procedures are clinically established and are systematically described in detail.
Schlüsselwörter
Unterernährung - Mangelernährung - Malnutrition - Ernährungsmedizin - Krankenhausernährung - Kosteneffizienz
Keywords
malnutrition - hospital nutrition - health care - nutritional support - nutrition