Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1248582
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Neuroquiz – Testen Sie Ihr Fachwissen
Publication History
Publication Date:
03 September 2010 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/aktneu/201006/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0030-1248582-1.jpg)
Anamnese
Für einen 73-jährigen Patienten, der sich stationär in der Dermatologischen Klinik befand, wurde eine neurologische Konsiliaruntersuchung erbeten. Grund des Aufenthaltes war die differenzialdiagnostische Abklärung progredienter Hautnekrosen in der linken Gesichtshälfte und die Einleitung einer Therapie. Die ausführliche dermatologische Abklärung hatte keinen Hinweis auf eine tumoröse oder infektöse Genese ergeben und histologisch zeigten sich lediglich unspezifische Entzündungszeichen. Der Patient hatte sich 3 Monate vor dem Aufenthalt beim Rasieren an der linken Wange leicht geschnitten; die Wunde sei jedoch nicht geheilt und es hätten sich „Geschwüre” in der linken Gesichtshälfte – insbesondere im Bereich der Ala nasi – ausgebreitet ([Abb. 1]). Im Nasen- und Wangenbereich sei es „taub” gewesen und es habe „gejuckt”. Der ambulant behandelnde Dermatologe hatte topische Therapieversuche unternommen, die jedoch die weitere Expansion der Läsionen nicht verhindern konnten. An Vorerkrankungen bestand ein medikamentös behandelter Diabetes mellitus und ein arterieller Hypertonus. Zunächst bezweifelte der neurologische Konsiliarius, dass er zur Klärung des Beschwerdebildes etwas beitragen könne, sah sich jedoch nach der neurologischen Untersuchung eines Besseren belehrt.
Abb. 1 Verteilung der Ulzerationen der linken Gesichtshälfte.
Literatur
- 1 Ferrara G, Argenziano G, Cicarelli G. et al . Post-apopletic trigeminal trophic syndrome. JEADV. 2001; 15 153-155
- 2 Sadeghi P, Papay F A, Vidimos A T. Trigeminal trophic syndrome – report of four cases and review of the literature. Dermatol Surg. 2004; 30 807-812
- 3 Stühmer A. Spätfolgen nach operativen Eingriffen am Trigeminus (Ganglion Gasseri). Hautarzt. 1952; 3 54-58
- 4 Marcoux C, Malfait C, Pirard C. et al . Neurotrophic ulcer following Wallenberg's syndrome. Dermatology. 1993; 16 301-302
- 5 Schommer M, Weiß J, Kiehl P. et al . Trigeminotrophe Ulzeration des Nasenflügels bei Wallenberg-Syndrom. Hautarzt. 2000; 51 434-438
- 6 Wallenberg A. Klinische Beiträge zur Diagnostik akuter Herderkrankungen des verlängerten Marks und der Brücke. Dtsch Z Nervenheilk. 1901; 19 227-248
- 7 Maaßen D, Voigtländer V. Das Neurotrophe Trigeminus-Syndrom. Bericht über zwei Patienten und Literaturübersicht. Akt Dermatol. 1990; 16 3-6
- 8 Bhatti A F, Soggiu D, Orlando A. Trigeminal trophic syndrome: diagnosis and management difficulties. Plastic and Reconstructive Surgery. 2008; 121 1e-3e
Prof. Dr. Frank Erbguth
Klinik für Neurologie
Klinikum Nürnberg
Breslauer Str. 201
90471 Nürnberg
Email: erbguth@klinikum-nuernberg.de