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DOI: 10.1055/s-0030-1248998
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Digitale Mammografie – Detektionsrate verbessert
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
24. Februar 2010 (online)
Durch die digitale Mammografie lassen sich die Detektionsraten duktaler Carcinomata in situ und von Karzinomen mit Mikrokalk als einzigem Malignitätskriterium steigern, wobei die Methode ansonsten vergleichbar der Film-Folien-Mammografie abschneidet. Zu diesem Ergebnis kommen Karssemeijer et al. von der Universität Nijmegen (Niederlande). Radiology 2009; 253: 353-358
Die digitale Mammografie ersetzt zunehmend die konventionelle Technik, und mehrere große Studien konnten beiden Verfahren bisher ähnliche Ergebnisse bescheinigen. In der vorliegenden Arbeit verglichen die Autoren, wie beide Methoden bei Erst- und bei Folgeuntersuchungen abschnitten. Für die Studie werteten die Autoren Aufnahmen von Teilnehmerinnen eines Mammografie-Screening-Programms an ihrer Klinik aus, die zwischen 2003 und 2008 durchgeführt worden waren. Von insgesamt 7 Mammografen mit Film-Folien-Technik waren 2 (2003 bzw. 2007) durch digitale Geräte mit computergestützter Auswertung ersetzt worden. Während der Studienphase waren insgesamt 367 600 Mammografien durchgeführt worden, davon 56 518 in digitaler und 311 082 in herkömmlicher Technik. In der digitalen Gruppe wurden 1 239 Patientinnen erneut einbestellt, in der Film-Folien-Gruppe 4 071. Brustkrebs wurde bei insgesamt 1 927 Teilnehmerinnen diagnostiziert, von denen 317 mit Digitaltechnik untersucht worden waren. Die Krebsdetektionsraten pro 1 000 Frauen, standardisiert auf ein Intervall von 24 Monaten, lagen in der digitalen Gruppe höher, wenngleich der Unterschied nicht signifikant war. Sie betrugen in den Eingangsuntersuchungen 0,77 % bzw. 0,62 % und in den Folgeuntersuchungen 0,54 % bzw. 0,49 %. Für duktale Carcinomata in situ lagen diese Raten im Falle der herkömmlichen Technik bei 0,12 % bzw. 0,08 %. Mit der Digitaltechnik ließen sie sich auf 0,22 % bzw. 0,12 % steigern (Unterschied signifikant). In der digitalen Gruppe wurden allerdings deutlich mehr Patientinnen wiedereinbestellt als in der Film-Folien-Gruppe (Eingangsuntersuchungen 4,4 % vs. 2,3 %, Folgeuntersuchungen 1,7 % vs. 1,2 %). Auch der Anteil invasiver Karzinome mit Mikrokalk als einzigem Malignitätskriterium steigerte sich durch die digitale Technik signifikant von 8,1 % auf 15,8 %.
Digitale Mammografie (Bild: Radiologische Uniklinik Tübingen).