Pneumologie 2010; 64(3): 137
DOI: 10.1055/s-0030-1249411
Pneumo-Fokus

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Idiopathische pulmonal-arterielle Hypertonie - Profitieren Patienten vom Lung Allocation Score?

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Publication Date:
12 March 2010 (online)

 

In den USA entscheidet seit 2005 der "Lung Allocation Score" (LAS) darüber, wann ein Patient ein Spenderorgan für eine Lungentransplantationen erhält. Am J Respir Crit Care Med 2009; 180: 468-474

Bis zur Einführung des LAS entschied die Wartezeit darüber, wann ein Patient ein Spenderorgan für eine Lungentransplantation erhält. Der LAS favorisiert Patienten, die dringend ein Transplantat benötigen und die besten Chancen haben, von einer Transplantation zu profitieren. In der Studie von H. Chen et al. wurden die Daten von 7952 erwachsenen Personen ausgewertet, die zwischen 2002 und 2008 für eine Lungentransplantation vorgesehen waren. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Kandidaten mit den folgenden Diagnosen: idiopathische pulmonal-arterielle Hypertonie (IPAH), idiopathische Lungenfibrose (IPF), chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und zystische Fibrose (CF). Die Autoren unterteilten die Patienten nach dem Datum ihrer Registrierung in eine Prä-LAS-Kohorte (2002-2005) und eine Post-LAS-Kohorte (2005-2008). Die Mortalität während des Wartens auf ein Organ sowie die Sterblichkeit nach der Transplantation bei Patienten, deren Registrierung vor bzw. nach Einführung des LAS erfolgte, wurden verglichen. Bei allen 4 Diagnosen stieg nach Einführung des neuen Systems die Wahrscheinlichkeit für eine Transplantation an (p < 0,001). Das Risiko, während der Wartezeit zu sterben, sank bei IPF-, COPD- und CF-Patienten, nicht aber bei Patienten mit einer IPAH-Diagnose. Nach Adjustierung an demografische Faktoren und Transplantattyp bestand innerhalb des LAS-Systems für Patienten mit IPAH eine geringere Wahrscheinlichkeit ein Transplantat zu erhalten, als dies bei IPF-und CF-Patienten der Fall war (Hazard Ratio [HR] 0,53 bzw. 0,49; p jeweils < 0,001) und ein größeres Sterberisiko während der Wartezeit im Vergleich zu COPD- und CF-Patienten (HR 3,09 bzw. 1,83; p < 0,001 bzw. p = 0,025). Die Mortalität nach erfolgter Transplantation war bei IPAH-Patienten und Patienten mit anderen Diagnosen nicht deutlich unterschiedlich.

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