Rofo 2010; 182(4): 305
DOI: 10.1055/s-0030-1249433
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MR-Läsionen der Brust - Wann sollte eine gezielte Sonografie folgen?

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Publication Date:
14 April 2010 (online)

 

Werden bei der MRT-Untersuchung der Brust suspekte Läsionen gefunden, ist die anschließende ultraschallgeführte Biopsie häufig einfacher, schneller und kostengünstiger durchzuführen als eine MR-geführte. Allerdings werden mit der gezielten Sonografie in bis 3 Viertel aller Fälle keine Korrelate gefunden. Auch wenn zu einem verdächtigen MR-Befund ein sonografisches Korrelat zu sehen ist, ist nicht immer klar, ob es sich bei der mutmaßlichen Übereinstimmung tatsächlich um eine MR-Läsion handelt. AJR Am J Roentgenol 2009: 193: 1025-1029

Meissnitzer et al. wollten deshalb Charakteristika von MR-Läsionen identifizieren, für die sich die gezielte Sonografie eignet. Dazu wurden retrospektiv insgesamt 519 MR-Läsionen von 361 Frauen untersucht, die den BI-RADS-Kategorien (BI-RADS = Breast Imaging Reporting and Data System) 4 oder 5 entsprachen. Die Läsionen wurden in raumfordernde (82 %) und nicht raumfordernde (18 %) unterteilt. Bei 422 aller Veränderungen erfolgte eine Biopsie, wobei 253 mit einem sonografischen Korrelat ultraschallgeführt und 169 ohne Korrelat MR-geführt waren. In 97 der Fälle ist keine Biopsie durchgeführt worden.

Vor allem bei raumfordenden Veränderungen eignet sich laut Meissnitzer et al. eine gezielte Sonografie zur Abklärung unklarer Läsionen der Brust, die durch eine MR-Mammografie entdeckt wurden. Die Abbildung zeigt eine MR-Tomografie (Bild: Radiologische Uniklinik Tübingen).

Innerhalb der 519 MR-Läsionen wurden in 56 % der Fälle mutmaßliche sonografische Korrelate festgestellt. Dabei war die Rate bei raumfordernden Schäden mit 62 % deutlich höher als bei nicht raumfordernden (31 %, p ≤ 0,001). Waren die raumfordernden Läsionen ≤ 5 mm groß, wurden Ultraschallkorrelate in 50 % der Fälle gesehen, bei einer Größe von 6-10 mm waren es 56 %, bei 11-15 mm 72,5 % und bei > 15 mm 86 %. Die Rate der festgestellten Korrelate nahm bei nicht raumfordernden Läsionen ebenfalls mit deren Größe zu (13 % bei 6-10 mm, 25 % bei 11-15 mm, 42 % bei > 15 mm).

Von 253 ultraschallgeführten Biopsien stellten sich 34 % als bösartig, 61 % als gutartig und 5 % als nicht mit den MR-Befunden übereinstimmend heraus. Bei den 169 Läsionen ohne Korrelat und MR-geführter Biopsie waren 19 % der Proben maligne. Insgesamt wurden 91 % der im Ultraschall gesehenen 253 MR-Läsionen richtig zugeordnet.