Rofo 2010; 182(4): 309
DOI: 10.1055/s-0030-1249438
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Radiofrequenzablation - Retroperitoneale Dextroseinjektion bringt Organe aus Gefahrenzone

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Publikationsdatum:
14. April 2010 (online)

 

Die Radiofrequenzablation hat sich als bei ausgewählten Patienten mit Nierenzellkarzinom als minimal-invasive Therapieoption etabliert. Ein Problem bei dieser Prozedur können jedoch benachbarte Organe sein. Arellano et al. überprüften, wie effektiv eine Organverlagerung durch retroperitoneale Injektion einer Dextroselösung ist. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 1686-1690

Die Autoren suchten hierzu im Datenarchiv ihrer Klinik nach Patienten mit histologisch gesichertem Nierenzellkarzinom, die sich zwischen Januar 2004 und Juli 2007 einer CT-gesteuerten perkutanen Radiofrequenzablation unterzogen hatten. Von diesen identifizierten sie diejenigen, die zuvor eine retroperitoneale Injektion von 5 %-iger Dextroselösung erhalten hatten, um den Tumor direkt benachbarter Organstrukturen zu verlagern. Dabei war unter CT-Kontrolle eine Nadel zwischen Tumor und zu schützendem Organ platziert und dann die Dextroselösung injiziert worden. Die Autoren analysierten dabei die Anzahl der verlagerten Organe, die Entfernung vom Tumor vor und nach der Injektion sowie das Volumen der verwendeten Dextroselösung.

In die Auswertung gingen 135 Patienten mit insgesamt 139 histologisch gesicherten Nierenzellkarzinomen ein, die sich 154 Sitzungen einer Radiofrequenzablation unterzogen hatten. Bei 31 von ihnen (33 Tumoren, 36 Ablationen) war zuvor eine retroperitoneale Injektion von Dextroselösung erfolgt. Auf diese Weise wurden insgesamt 55 Organe weg vom Tumor bewegt. Die mittlere Entfernung zwischen Tumor und Organstruktur betrug dabei vor der Injektion 0,36 cm und danach 1,94 cm. Durchschnittlich wurden dafür 273,5 ml Dextroselösung benötigt. Bei 53 der 55 Organe (96 %) ließ sich eine Verlagerung um mehr als 10 mm realisieren. Am häufigsten handelte es sich bei den verlagerten Organen um Segmente des aszendierenden und deszendierenden Kolons (26/55). Prozedurbedingte Komplikationen traten nicht auf.