Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2010; 4(5): 297-312
DOI: 10.1055/s-0030-1250289
Notfallchirurgie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tracheotomie, Tracheostomie

H. Bartels1 , R. Bogdanski2
  • 1Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • 2Klinik für Anaesthesiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Oktober 2010 (online)

Die steigende Anzahl langzeitbeatmeter Intensivpatienten und von Patienten mit Dysphagien und chronischer Aspiration hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme von Tracheotomien geführt. Die Tracheotomie ist dabei integrierter Bestandteil der Beatmungstherapie.

Die Tracheotomie bezeichnet die chirurgische Eröffnung der Luftröhre, eine Tracheostomie ist die permanente Fixierung der Luftröhre an der Halshaut.

Als Alternative zur klassischen chirurgischen Tracheotomie hat sich eine Reihe von perkutanen Tracheotomietechniken etabliert, deren gemeinsames Prinzip darin besteht, die Trachea von außen zu punktieren mit nachfolgender Dilatation des Punktionskanals bis zu einer Weite, die das Einführen einer Trachealkanüle zulässt. Der generelle Vorteil dieser Techniken liegt neben dem geringeren Infektionsrisiko darin, dass sie rasch, ohne größeren Aufwand und bettseitig auf der Intensivstation durchgeführt werden können. Es handelt sich aber keineswegs um völlig „problemlose“ kleine Eingriffe, sondern immer um chirurgische Eingriffe an den Atemwegen von Intensivpatienten. Auf jeden Fall müssen typische Komplikationen und auch Kontraindikationen bei der Planung der dilatativen Tracheotomien Berücksichtigung finden.

Weiterhin unverzichtbar ist das klassische (konventionelle) chirurgische Vorgehen immer dann, wenn sich dilatative Tracheotomieverfahren verbieten oder wenn sie misslingen. Insofern müssen heute beide Techniken – konventionelle Tracheotomie und perkutane Dilatationstracheotomie – für den pulmonalen Risikopatienten ständig verfügbar sein.

Quellenangaben

  • 1 Van Aken H, Reinhart K, Zimpfer M et al. Intensivmedizin.. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2007

Zum Weiterlesen und Vertiefen

  • 2 Bartels H. Techniken der Tracheotomie/Tracheostomie.  Chirurg. 2005;  76 507-516
  • 3 Deutsche Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin . Leitlinie Airwaymanagement.  Anaesth Intensivmed. 2004;  45 302-306
  • 4 Frova G, Quintel M. A new simple method for percutaneous tracheostomy; controlled rotating dilatation. A preliminary report.  Intensive Care Med. 2002;  28 299-303
  • 5 Fantoni A, Ripamonti D. A non-derivative, non-surgical tracheostomy; the translaryngeal method.  Intensive Care Med. 1997;  23 386-392
  • 6 Gründling M, Quintel M. Percutaneous dilatational tracheostomy. Indications – techniques – complications.  Anaesthesist. 2005;  54 (9) 929-941
  • 7 Griffiths J, Barber V S, Morgan L. Systemic review and meta-analysis of studies on the timing of tracheostomy in adult patients undergoing artificial ventilation.  Br Med J. 2005;  330 1243-1249
  • 8 Hommerich C P, Rödel R, Frank L. Langzeitergebnisse nach chirurgischer Tracheotomie und PDT. Eine vergleichende retrospektive Analyse.  Anaesthesist. 2002;  51 23-27
  • 9 Oliver E R, Gist A, Gillespie M B. Percutaneous versus surgical tracheotomy: an updated meta-analysis.  Laryngoscope. 2007;  117 (9) 1570-1575
  • 10 Stripf T, Ali M, Mann W J. Percutaneous dilatative tracheostomy versus conventional surgical tracheostomy: a retrospective trial.  Laryngorhinootologie. 2003;  82 (4) 281-285
  • 11 Walz M K, Schmidt U. Die Tracheotomie – Indikationen, Methoden, Risiken.  Chirurg. 2001;  72 1101-1110

Prof. Dr. H. Bartels

Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

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