DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2011; 9(01): 15-19
DOI: 10.1055/s-0030-1250714
DO | spektrum
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Morphologische und funktionelle Aspekte der Harnblase

Thomas Hirth
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Publication Date:
07 February 2011 (online)

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Viele Menschen leiden an den Folgen einer schlecht funktionierenden Blase: 17 % der Bevölkerung klagen über eine überaktive Blase [15] , die zu häufigem Harndrang führt. Von den verschiedenen Formen der Harninkontinenz sind wesentlich mehr Frauen als Männer betroffen. Im mittleren Alter (30.–60. Lebensjahr) liegt die Häufigkeit bei Frauen zwischen 30 und 40 % [21] .

Ursachen von Inkontinenz und Miktionsstörungen sind so verschieden wie die unterschiedlichen Aspekte der Blasenfunktion: Die Blase muss sich normal füllen können, wobei der Blasenmuskel (M. detrusor vesicae) bis fast zur maximalen Füllung entspannt sein muss. In der Füllungsphase bleibt der Blasenauslass kontinuierlich und gegen große abdominale Druckschwankungen verschlossen. Gleichzeitig muss ein Reflux in die Ureteren verhindert werden, wohingegen sich die Ureteren weiterhin kontinuierlich in die sich füllende Blase entleeren können. Während der Miktion müssen sich die Verschlusssysteme der urethralen Muskulatur öffnen, während sich die Blase vollständig und ohne unterstützende Bauchpresse entleert.