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DOI: 10.1055/s-0030-1251151
Vergleich von Spirometrie und Impulsoszillometrie in einer Stichprobe der älteren Bevölkerung
Einleitung: Die adäquate Durchführung der Spirometrie bereitet Patienten im hohen Alter häufig Schwierigkeiten. Die Impulsoszillometrie (IOS) kann hier eine Alternative darstellen. Ziel der vorliegenden Studie war eine vergleichende Evaluation beider Methoden im Hinblick auf ihre Aussagefähigkeit und Durchführbarkeit bei Gesunden gegenüber Patienten mit obstruktiver Ventilationsstörung.
Methoden: In einer Stichprobe der bayerischen Bevölkerung (KORA, Augsburg) wurden Spirometrie sowie Impulsoszillometrie bei 461 Probanden im Alter zwischen 65 und 90 Jahren durchgeführt. Als Patienten mit obstruktiver Ventilationsstörung wurden Personen mit FEV1/FVC<0,7 oder diagnostizierter COPD definiert.
Ergebnisse: Eine obstruktive Ventilationsstörung im Sinne der Studie wurde bei 28,9% der Probanden festgestellt. Die Ergebnisse für FVC%Soll (gesund/Obstruktion) betrugen 123,2±21,8/115,6±22,6 (Mittel±SD), für FEV1%Soll 121,4±21,9/96,4±23,2 und für FEV1/FVC 77,5±4,9/64,7±9,3%. In beiden Gruppen fand sich keine deutliche Korrelation zwischen spirometrischen und IOS-Parametern. Die Variabilität der Einzelmessungen beider Methoden wurde als Intraklassen-Korrelationskoeffizient (ICC) berechnet und war bei Gesunden vergleichbar: 0,713 für X5, 0,800 für R5-R20 sowie 0,755 für MEF25%Soll. Bei Obstruktion zeigte sich hingegen eine geringere Variabilität für IOS-Parameter: ICC war 0,865 für X5, 0,898 für R5-R20 sowie 0,654 für MEF25%Soll.
Diskussion: Hinsichtlich ihrer Reproduzierbarkeit war die IOS der Spirometrie, insbesondere für Parameter, die die Lungenperipherie charakterisieren, im Falle einer Obstruktion überlegen. Zur Untersuchung älterer und kranker Personen mit verringerter Fähigkeit zu spirometrischen Manövern stellt sie ein ergänzendes Verfahren mit leichterer Durchführbarkeit dar.
Die Studie wurde gefördert durch BMBF-01 E T0713 (KORA-Age).