Pneumologie 2010; 64 - P123
DOI: 10.1055/s-0030-1251218

Positiver pulmonaler PET-CT-Herd bei einem Bauingenieur

D Theegarten 1, J Wohlschläger 1, T Krbek 2, K Tintelnot 3, O Anhenn 4
  • 1Institut für Pathologie und Neuropathologie Universitätsklinikum Essen
  • 2Abteilung für Thoraxchirurgie Ruhrlandklinik – Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen
  • 3Mykologisches Labor Robert-Koch-Institut
  • 4Abteilung für Pneumologie – Universitätsklinik Ruhrlandklinik – Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen

Hintergrund: Das PET-CT ist zu einem wichtigen Bestandteil der onkologischen Diagnostik geworden. Jedoch finden sich positive Befunde sowohl bei Tumoren als auch bei Entzündungen.

Fallbericht: Bei einem 61 Jahre alten Bauingenieur wurde ein PET-CT bei Tumorverdacht und unduuuuuubekanntem Nikotinabusus durchgeführt. Hierbei wurde ein 1,4cm großer positiver Herd im linken Oberlappen gefunden. Ein Tumor konnte präoperativ nicht gesichert werden, so dass eine Keilexzision mit Schnellschnittuntersuchung durchgeführt wurde. Hierbei sah man eine ausgedehnte organisierende Pneumonie. Bei der weiteren Aufarbeitung konnte im Zentrum eine 2mm große Bronchiektase mit eitriger Entzündung und Nachweis eines Pilzmyzels vom Aspergillus-Typ gefunden werden. Die Sicherung der Diagnose erfolgte molekularbiologisch durch PCR am Paraffinmaterial mit nachfolgender DNA-Sequenzierung. Hierbei konnte der Erreger als Aspergillus fumigatus eingeordnet werden. Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Bei der weiteren Anamnese konnte ermittelt werden, dass der Patient als Bausachverständiger tätig war und hierbei auch feuchte Innenräume mit Schimmelbefall beprobte.

Schlussfolgerung: Durch das PET-CT können allgemein Herde mit erhöhter Stoffwechselaktivität gefunden werden, zu denen auch Entzündungen gehören. Die ausführliche Erhebung der Anamnese gestattet die Erfassung besonderer Risikokonstellationen auch für Pilzinfektionen, zu denen auch die Tätigkeit als Bausachverständiger zählen muss.