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DOI: 10.1055/s-0030-1252043
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie
Publication History
Publication Date:
15 April 2010 (online)
Mitteilungen des Präsidenten
Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder,
im letzten Jahr hat die Umfrage hinsichtlich der Mindestanforderung für die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen an den Kliniken/Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin sowie denen für Kinderchirurgie in Deutschland ihren Abschluss gefunden. Im Rahmen einer Pressekonferenz im November 2009 wurden die Gründe, die Ergebnisse sowie die Zertifizierung für die Kliniken/Abteilungen, die die Mindestanforderungen zu diesem Zeitpunkt erfüllt hatten, von Frau Lutterbüse, GKinD, vorgestellt, ebenso das Gütesiegel „Ausgezeichnet für Kinder”, welches in den Tagen danach den entsprechenden Abteilungen und Kliniken zugestellt wurde. Die Liste der zertifizierten Kliniken ist auf der Homepage von GKinD einsehbar. In dieser Liste sind z. Zt. 23 Einrichtungen der Kinderchirurgie aufgelistet. Offenbar soll in zweijährigem Abstand eine erneute Umfrage zur Aktualisierung gestartet werden. Unabhängig dieser Liste existieren aber noch kleinere Einrichtungen, deren Arbeit auf keinen Fall geschmälert werden soll, da sie auch die Regelversorgung, auch über ein Belegarztsystem, sichern helfen. Das bedeutet aber, das die kinderchirurgischen Vertreter dieser Einrichtungen, diejenigen Kinder, die sie nicht selbst versorgen können, in Einrichtungen für Kinderchirurgie verlegen, die diese Operation in hoher Qualität durchführen können. Leider werden diese Kinder aber immer noch den „Erwachsenenchirurgen” in der gleichen Einrichtung zwecks operativer Versorgung angeboten, was langfristig gesehen, unser Fachgebiet in Misskredit bringen dürfte. Wir müssen auch im Interesse der Kinder diesem Vorgehen massiv entgegentreten.
Anlässlich der letzten Mitgliederversammlung im September 2009 in Mannheim wurde der vorliegende Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses nach § 116 b des V. Sozialgesetzbuches (SGB V) zur Konkretisierung der Diagnostik und Versorgung von Patienten mit an-geborenen Skelettsystemfehlbildungen, Fehlbildungen kritisiert, da der Kinderchirurg in der Liste der aufgeführten Fachärzte zwecks Behandlung dieser Kinder fehlt. Aus diesem Grund habe ich den Vorsitzenden des gemeinsamen Bundesausschusses gebeten, die personellen Anforderungen um den Facharzt für Kinderchirurgie zu ergänzen. Im Antwortschreiben vom 01.03.2010 wurde mir mitgeteilt, dass in den langwierigen Beratungen zum o. g. Thema der Schwerpunkt bei den personellen Anforderungen be-wusst so gesetzt ist, wie er z. Zt. in der Richtlinie verankert ist. Sofern ein „Facharzt/Fachärztin für Kinderchirurgie” am jeweiligen Krankenhaus vorhanden ist, kann dieser/diese an der Versorgung teilnehmen. Darüber hinaus gelte die Öffnungsklausel in der Konkretisierung, dass bei progredientem Krankheitsverlauf, Komplikationen sowie bei besonderen Fragestellungen noch weitere (Spezial-) Untersuchungen und Therapiemaßnahmen notwendig werden. Gleichwohl würden die Konkretisierungen alle zwei Jahre turnusgemäß überprüft und die Thematik in diesem Zusammenhang er-neut beraten. Wir wollen hoffen, dass an-lässlich dieser erneuten Beratungen zu o. g. Thematik, der Facharzt für Kinderchirurgie die personellen Anforderungen ergänzen wird.
Während der letzten Vorstandssitzung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie im Februar diesen Jahres hat das Studienzentrum der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Heidelberg Förderungsmöglichkeiten für multizentrische, randomisierte kontrollierte klinische Studien vorgestellt. Alle Fachgesellschaften der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, somit auch unsere Fachgesellschaft, sind aufgefordert, entsprechende Vorschläge für solche Studien, d. h. eine Prioritätenliste zu erstellen. Es wäre außerordentlich wünschenswert, wenn wir diesen finanziellen Topf anzapfen würden. In einem entsprechenden Schreiben wurden von mir alle Leiter kinderchirurgischer Einrichtungen in Deutschland bereits in-formiert. Ich hoffe auf entsprechende Vorschläge, obwohl die Deadline für die Erstellung dieser Prioritätenlisten sehr kurz ist. Insbesondere sind nichtuniversitäre kinderchirurgische Einrichtungen expliziert für diese Forschung mit angesprochen.
Das Programm zum Konsultationstreffen der leitenden KinderchirurgInnen Deutschlands gemeinsam mit Vertretern des Berufsverbandes der Niedergelassenen KinderchirurgInnen in Dresden am letzten Juniwochenende diesen Jahres ist fertig gestellt. U. a. sind folgende Programmpunkte auf vielfältigen Wunsch der leitenden Kinderchirurgen vorgesehen:
Rehabilitationsmanagement und Leistungsfeststellung bei schweren Schulunfällen von Kindern und Jugendlichen durch die Unfallkasse Sachsen, Ist eine Kosten- und Erlöstrennung in einem Kinderzentrum sinnvoll? Delegierung ärztlicher Aufgaben/Personalrechtsfragen, Haftungsfragen im kinderchirurgischen Alltag, Vom Arzt zur ärztlichen Führungskraft/Qualitätssicherung ärztlicher Berufsausübung durch Weiterbildung im Führungsmanagement, Das Burnout-Syndrom – Ein Problem der Leitungsebene oder der Mitarbeiter?
Ich hoffe auf einen interessanten Erfahrungsaustausch im Juni in Dresden.
Prof. Dr. med. D. Roesner
Präsident der DGKCH
Correspondence
Dr. Joachim Suß
Kinderkrankenhaus Park Schönfeld
Frankfurter Straße 167
34121 Kassel
Germany
Phone: 0561/9285 0
Fax: 0561/9285 230
Email: joachim.suss@park-schoenfeld.de
Internetadresse der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie: http://www.dgkch.de