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DOI: 10.1055/s-0030-1252646
DWI – der optimale b-Wert für die Schlaganfalldiagnostik notwendig
Ziele: Diffusionsgewichtete MRT (DWI) ist eine wichtige Modalität in der Schlaganfalldiagnostik. In apparent diffusion coefficient (ADC)-Karten kann die Diffusion quantifiziert werden. Die ADC-Karten werden aus DWI-Datensätzen mit unterschiedlichen Diffusionswichtungen (b-Werten) unter Verwendung nicht-linearer Regressionsmodelle berechnet. Es besteht jedoch kein Konsens, wie viele b-Werte für eine reproduzierbare Exaktheit notwendig sind. Ziel der Studie war es, die relative Exaktheit der berechneten ADC-Werte unter Verwendung einer 2-Punkt-Methode (zwei b-Werte) und einer Mehr-Punkt-Methode (drei bis sechs b-Werte) zu vergleichen. Methode: Single Shot SE-EPI DWI-Messungen bei 1.5T wurden bei 100 konsekutiven Patienten mit dem klinischen Verdacht eines akuten Schlaganfalles durchgeführt. Die b-Werte betrugen 250, 500, 750, 1000, 1500 und 2000s/mm2. Für jeden Patienten wurden 7 komplette Datensätze diffusionsgewichteter Aufnahmen akquiriert. Die ADC-Werte wurden mithilfe eines nicht-linearen Regressionsmodells berechnet. Ergebnis: Bei allen Patienten ließ sich eine frische cerebrale Ischämie nachweisen. Mittlerer ADC-Wert (x10–5 mm2/s) für die ischämische Läsion war 58.3 für die 2-Punkt-Methode und 58.47, 57.83, 57.81, 53.24 und 46.02 für die 3-,4-,5- und 6-Punkt-Methode. Die mittlere prozentuale Differenz zwischen der 2-Punkt-Methode und den übrigen waren 0,021% (p=0.751) und -0.21% für die 6-Punkt-Methode mit b=2000s/mm2 (p<0.005). Die Akquisitionszeit betrug 0:49min für die 2-Punkt-Methode bis 2:49min für die 6-Punkt-Methode. Schlussfolgerung: Es besteht kein signifikanter Unterschied für berechnete ADC-Werte einer ischämischen Läsion zwischen einer 2-Punkt-Methode und einer Mehr-Punkt-Methode mit b-Werten kleiner 2000s/mm2. Die 2-Punkt-Methode überschätzt den ADC-Wert gering im Vergleich zu einer 6-Punkt-Methode mit b=2000s/mm2. Deshalb sollte im klinischen Alltag eine schnelle DWI mit nur 2 b-Werten zur Schlaganfallsdiagnostik verwendet werden.
Korrespondierender Autor: Langner S
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1, 17489 Greifswald
E-Mail: soenke.langner@uni-greifswald.de
Diffusionswichtung - MRt - Schlaganfall