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DOI: 10.1055/s-0030-1253571
Abschließende Stellungnahme
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. April 2010 (online)
Prof. Millesi beschreibt mit Neurolyse bei einengenden Prozessen z. B. durch Narben, Knochensplitter usw. ein Vorgehen, das man auch bei entsprechenden (diagnostischen) Voraussetzungen durch Dekompression – wie von mir vorgeschlagen – ersetzen kann. Ob allerdings ein pathologischer Prozess in der Nähe des Nervs oder eine Adhäsion ohne morphologisch durch MRT oder Sonographie nachgewiesene bzw. neurographisch messbare Kompression des Nervs eine therapeutische „Neurolyse“ erforderte oder ob es sich hierbei lediglich um eine Probefreilegung mit allfälliger Spontanregeneration gehandelt hat, ist häufig nur sehr schwer zu beweisen. Es ist jedenfalls zu hoffen, dass der unkritische Satz „Wir machten eine Neurolyse“ zukünftig bei wissenschaftlichen Publikationen nicht mehr verwendet und durch begründete und entsprechend beschriebene Einzelschritte wie Epineuriotomie usw. ersetzt wird. Eingriffe in die Nervenstruktur wie die „interfaszikuläre Neurolyse“ oder „Endoneurolyse“ sollten – wie Prof. Millesi betont – auf das unbedingt nötige Ausmaß begrenzt und nur von erfahrenen Nervenchirurgen vorgenommen werden.
H. Assmus