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DOI: 10.1055/s-0030-1254044
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Stellungnahme zu dem Leserbrief von Herrn Prof. Zeidler
Publication History
Publication Date:
20 April 2010 (online)


Der Kommentar von Herrn Zeidler gibt Gelegenheit, noch einmal auf das Ziel hinzuweisen, dass wir mit dem von uns kürzlich veröffentlichten Therapieschema verfolgten.
Wir wollten die aus kontrollierten klinischen Studien verfügbaren Daten auf ihre Umsetzung in unseren Behandlungsalltag hin werten. Dadurch sollte eine prägnante Behandlungsstrategie erarbeitet werden, die innerhalb unserer Gruppe für die meisten Patienten mit neu diagnostizierter Rheumatoider Arthritis (RA) für sinnvoll gehalten wird.
Ausdrücklich wurden daher neben den publizierten Studiendaten auch unsere eigene Bewertungen, klinische Erfahrung und tägliche Praxis berücksichtigt. Dies betrifft die von Zeidler thematisierte Positionierung der sog. Dreifachkombination ebenso wie die Beurteilung anderer Substanzen oder die Definition einzelner Therapieschritte.
Wir stimmen mit Herrn Zeidler darin überein, dass bei unzureichendem Ansprechen auf MTX eine Kombination konventioneller Basistherapeutika anstelle eines direkten Wechsels auf einen TNF-Antagonisten erfolgversprechend und von Sondersituationen abgesehen empfehlenswert ist.
Die Diskussion, ob hierbei die Dreifachkombination (MTX plus Sulfasalazin plus Hydroxychloroquin) oder die Zweifachkombination von MTX plus Leflunomid angeführt werden sollte, war intensiv. Viele der von Zeidler angeführten Argumente für die Dreifachkombination waren bekannt und ausführlich erörtert worden, bevor aufgrund unserer eigenen Erfahrungen und Behandlungspraxis diese Behandlungsform als Alternative und nicht als Routinevorgehen klassifiziert wurde.
Nach Abschluss der Diskussion wurden allerdings weitere, von Zeidler erläuterte Beobachtungsstudien veröffentlicht, die möglicherweise zukünftig zu einer Neubewertung des Stellenwertes der Dreifachkombination im Vergleich zum Einsatz von Leflunomid (und seiner Kombination) führen.
Immer sollte aber der Versuch unternommen werden, über eine Analyse der Resultate aus randomisierten klinischen Studien und ausländischer Beobachtungsstudien mit anders organisierter rheumatologischer Versorgung hinauszugehen und diese auf unsere Situation zu übertragen.
Dabei könnten methodische Verbesserungen wie z. B. Nutzung eines strukturierten Konsensusprozesses mit der Delphi-Methode anstelle der Ad-Hoc-Arbeitsgruppe und die institutionelle Einbindung z. B. in die Arbeitsgemeinschaft der Rheumazentren oder die Gesellschaft für Rheumatologie helfen, den Diskussionsprozess und die Ergebnisse auf eine breitere Basis zu stellen.