Rofo 2010; 182(6): 460-461
DOI: 10.1055/s-0030-1254282
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Nasopharynx-Karzinome - Wie verlaufen Hirnschäden nach Bestrahlung?

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Publikationsdatum:
01. Juni 2010 (online)

 

Über die natürliche Entwicklung strahleninduzierter Hirnläsionen ist nur wenig bekannt. Daten existieren von Operationspräparaten und Biopsien, doch können diese nicht das volle Ausmaß oder den Verlauf erfassen. Wang et al. von der Universität Hong Kong gingen dieser Frage nun mittels MRT-Untersuchungen nach. Radiology 2010; 254: 210-218

Um einen direkten Bezug des Tumors zum Gehirn zu vermeiden, wählten die Autoren für ihre retrospektive Analyse Patienten aus, die wegen eines Nasopharynx-Karzinoms bestrahlt worden waren, was ein deutliches Risiko für Temporallappen-Läsionen mit sich bringt. Eingang fanden letztlich 124 Patienten (95 Männer und 29 Frauen, Durchschnittsalter: 51,4 Jahre) mit Bestrahlungsschäden im Bereich des Temporallappens. Die Autoren begutachteten dabei das Erscheinungsbild und die zeitlichen Veränderungen von Läsionen der weißen Substanz, kontrastverstärkten Läsionen und Zysten.

56 Patienten hatten unilaterale und 103 Patienten bilaterale Läsionen des Temporallappens, sodass insgesamt 192 Läsionen vorlagen. 62 Patienten mit 103 geschädigten Temporallappen unterzogen sich mindestens einer Kontrolluntersuchung (maximal 5). Somit wurden letztlich 227 MRT-Untersuchungen mit insgesamt 332 Temporallappen-Läsionen analysiert. Strahlenschäden der weißen Substanz fanden sich in allen 192 Temporallappen und waren auch in sämtlichen MRT-Untersuchungen nachweisbar. Kontrastverstärkte Läsionen lagen in 154 Temporallappen vor und ließen sich auf 274 MRT-Aufnahmen (82,5 %) identifizieren. Alle Läsionen, die größer als 2 cm waren, zeigten Nekrosen und alle über 3 cm Nekrosen mit verstärktem Rand und fingerförmigen Ausläufern. Zysten, deren Größe von 0,5 bis 4,5 cm variierte, waren in 29 Temporallappen vorhanden und in 42 Aufnahmen (12,7 %) nachweisbar. Alleine kamen lediglich Läsionen der weißen Substanz vor. Kontrastverstärkte Läsionen traten stets zusammen mit Schäden der weißen Substanz auf, Zysten stets mit beiden anderen Läsionen. Bei 27 von 96 Läsionen der weißen Substanz (28 %), 37 von 94 kontrastverstärkten Läsionen (39 %) und 1 von 15 Zysten (7 %) fand sich eine Rückbildung oder Auflösung.56 Patienten hatten unilaterale und 103 Patienten bilaterale Läsionen des Temporallappens, sodass insgesamt 192 Läsionen vorlagen. 62 Patienten mit 103 geschädigten Temporallappen unterzogen sich mindestens einer Kontrolluntersuchung (maximal 5). Somit wurden letztlich 227 MRT-Untersuchungen mit insgesamt 332 Temporallappen-Läsionen analysiert. Strahlenschäden der weißen Substanz fanden sich in allen 192 Temporallappen und waren auch in sämtlichen MRT-Untersuchungen nachweisbar. Kontrastverstärkte Läsionen lagen in 154 Temporallappen vor und ließen sich auf 274 MRT-Aufnahmen (82,5 %) identifizieren. Alle Läsionen, die größer als 2 cm waren, zeigten Nekrosen und alle über 3 cm Nekrosen mit verstärktem Rand und fingerförmigen Ausläufern. Zysten, deren Größe von 0,5 bis 4,5 cm variierte, waren in 29 Temporallappen vorhanden und in 42 Aufnahmen (12,7 %) nachweisbar. Alleine kamen lediglich Läsionen der weißen Substanz vor. Kontrastverstärkte Läsionen traten stets zusammen mit Schäden der weißen Substanz auf, Zysten stets mit beiden anderen Läsionen. Bei 27 von 96 Läsionen der weißen Substanz (28 %), 37 von 94 kontrastverstärkten Läsionen (39 %) und 1 von 15 Zysten (7 %) fand sich eine Rückbildung oder Auflösung.