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DOI: 10.1055/s-0030-1254284
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Pädiatrische Bildgebung - Knochenszintigrafie stellt erhebliche Strahlenbelastung dar
Publication History
Publication Date:
01 June 2010 (online)
Ein großes Problem bei der Behandlung krebskranker Kinder ist die Strahlenbelastung durch bildgebende Untersuchungsverfahren. Informationen über Strahlendosen und die damit verbundenen Langzeitrisiken sind unzureichend. Kaste et al. haben dieses Thema aufgegriffen und die Problematik am Beispiel der Thallium-201-Knochenszintigrafie (Thallium = TI) bei Kindern mit Osteosarkom dargestellt. AJR Am J Roentgenol 2010; 194: 245-249
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die zusätzliche, auf die restliche Lebenszeit bezogene expositionsbedingte Krebsinzidenz und Krebssterblichkeit dieser Kinder zu ermitteln. Dazu analysierten die US-Forscher die Behandlungsdaten von 32 Jungen (medianes Alter: 14,8 Jahre) und 41 Mädchen (medianes Alter: 13,3 Jahre), bei denen zwischen 1991 und 2003 ein Osteosarkom diagnostiziert wurde. Alle Kinder wurden gemäß Therapieprotokoll 3-mal einer TI-201-Knochenszintigrafie unterzogen: vor neoadjuvanter Chemotherapie, nach 2 oder 3 Chemotherapiezyklen sowie vor operativer Überprüfung der lokalen Tumorkontrolle.
Retikuloendotheliales Osteosarkom distal im rechten Femur bei einem 14-jährigen Jungen. Szintigrafisch Malignitätskriterien, lokale Hyperperfusion, mäßig vermehrter Blutpool, aber bis auf den Randbereich nur sehr geringe Mehranreicherung in der Spätphase (obere Reihe). Nach Chemotherapie Zunahme der reaktiven Knochenneubildung im Randbereich, eine quantitative Beurteilung des Therapieerfolges ist nicht möglich (untere Reihe, Bild: Schümichen C/Dunkelmann S. Nuklearmediziner 2006; 29: 227-236).