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DOI: 10.1055/s-0030-1254289
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Rückenschmerzen - Werden Leitlinien berücksichtigt?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. Juni 2010 (online)
Akute Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen für eine Praxiskonsultation und verursachen immense Kosten im Gesundheitssystem. Am Beispiel der Lumbago haben australische Ärzte jetzt untersucht, ob die definierten, internationalen Leitlinien bei der Behandlung umgesetzt werden. Arch Intern Med 2010; 170: 271-277
Bei akuten, neu aufgetretenen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule sind 5 Vorgehensweisen international anerkannt:
die Nutzung eines Stufenkonzepts mit einer initial sorgfältigen Untersuchung, um eine Nervenkompression auszuschließen keine routinemäßigen radiologischen Untersuchungen oder andere weiterführende diagnostische Maßnahmen Aufklärung als wesentlicher Behandlungsbestandteil mit Ermutigung zu körperlicher Betätigung Paracetamol als Basismedikation, nicht steroidale Antiphlogistika erst als Zweitlinientherapie sorgfältige Verlaufsbeobachtung
Um zu evaluieren, wie strikt sich Ärzte an diese Vorgehensweien halten, nahmen Williams et al. Daten der seit 1998 laufenden BEACH-Studie (BEACH = Bettering the Evaluation and Care of Health Study) unter die Lupe. Jedes Jahr gibt eine zufällige Auswahl von 1000 australischen Allgemeinmedizinern Auskunft zu je 100 konsekutiven Konsultationen. Der Fragebogen erfasst Informationen zur Medikation, zu anderen therapeutischen Maßnahmen, weiterführenden Untersuchungen und Verlaufskontrollen.