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DOI: 10.1055/s-0030-1255437
Gerontologie – Studenten vermissen fundierte Ausbildungsinhalte
Publication History
Publication Date:
04 June 2010 (online)
Ergotherapiestudenten fühlen sich unzureichend auf die Arbeit mit älteren Menschen vorbereitet. Im Kontakt mit dieser Klientel sehen sie aber die Möglichkeit, ihren eigenen Erfahrungs- und Wissenshorizont zu erweitern. Zu diesem Ergebnis kam ein ergotherapeutisches Forschungsteam um Mirtha Whaley in einer qualitativen Pilotstudie an der Universität Florida, USA.
Innerhalb von fünf Fokusgruppen tauschten sich insgesamt 37 Ergotherapiestudenten unterschiedlicher Ausbildungsgrade darüber aus, welche Einstellungen und Erwartungen sie bislang gegenüber der Arbeit mit älteren Menschen entwickelt hatten. Ein Moderator leitete die semistrukturierten Diskussionsrunden, an denen jeweils 8 bis 12 Personen teilnahmen. Die mithilfe von Audiotapes und zwei assistierenden Moderatoren erhobenen Daten wurden anschließend von den Forschern transkribiert und durch die Studienteilnehmer auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Nach der qualitativen Datenanalyse in Anlehnung an Krüger identifizierten die Forscher insgesamt drei Themenfelder, welche die Einstellungen und Erwartungen der Studenten charakterisierten. Neben der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung beschrieben die Befragten das gerontologische Arbeitsfeld auch als Möglichkeit, sich reflexiv mit dem eigenen Alternsprozess und dem eigenen Lebensende auseinanderzusetzen. Allerdings assoziierten sie das Alter vor allem mit dem Verlust von Fähigkeiten und Potenzialen, was offenbar auch die Entwicklung eines angemessenen ergotherapeutischen Vorgehens erschwert.
Aus Sicht der Forscher lassen sich zwei Barrieren identifizieren, die einem möglichen Engagement im gerontologischen Arbeitsbereich entgegenstehen: Die in unserer Gesellschaft vorherrschenden negativen Altersbilder und eine unzureichende professionelle Vorbereitung auf dieses Tätigkeitsfeld.
fk