Rofo 2010; 182(7): 555
DOI: 10.1055/s-0030-1255457
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Tanspapilläre Platzierung von transkutanen Gallengangsstents - Frühinfektion vorbeugen?

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Publikationsdatum:
05. Juli 2010 (online)

 

Bei Patienten mit inoperabler maligner Gallengangsstenose kann ein Stent die Lebensqualität verbessern. Infektionen, wie Cholangitiden, sind eine der Hauptkomplikationen und im Falle endoskopischer Implantationen gut untersucht. Wenige Daten gibt es hierzu jedoch im Hinblick auf einen transkutanen Zugang. Sol et al. legten nun eine Studie hierzu vor. AJR Am J Roentgenol 2010; 194: 261-265

Eingang fanden 215 konsekutive Patienten (120 Männer und 95 Frauen, Durchschnittsalter: 66,5 Jahre) mit inoperabler maligner Gallengangsstenose, denen zwischen August 1999 und Juni 2008 perkutan ein Gallengangsstent aus Metall implantiert worden war. Die Implantation erfolgte dabei transhepatisch unter sonografischer und fluoroskopischer Kontrolle mit links ventralem oder rechts lateralem Zugang bzw. einer Kombination aus beidem. Die meisten Patienten wurden periinterventionell breit antibiotisch abgedeckt. Bei einer Obstruktion der unteren 2 cm des Ductus hepaticus communis wurde der Stent transpapillär platziert, ansonsten oberhalb der Papilla major. Die Autoren erfassten infektiöse Komplikationen in den ersten 30 Tagen nach dem Eingriff, wie akute Cholangitis, akute Cholezystitis und Leberabszesse, und suchten nach prädisponierenden Faktoren.

Bei 73 Patienten wurde der Stent transpapillär platziert, bei den restlichen 142 oberhalb der Papille. Frühe infektiöse Komplikationen traten bei 14 Patienten (6,5 %) auf, davon bei 6 eine akute Cholangitis, bei 10 eine akute Cholezystitis und bei 3 ein Leberabszess. Bei all diesen 14 Patienten war der Stent nicht transpapillär platziert worden. Im Gegensatz dazu war bei den Patienten ohne Infektion der Stent bei 73 transpapillär und bei 128 nicht transpapillär platziert worden. Lediglich eine Stentplatzierung oberhalb der Papilla major war dabei mit frühen infektiösen Komplikationen korreliert. In der multiplen Regressionsanalyse zeigte sich weder für Alter, Geschlecht, Ausmaß der Obstruktion noch für Art und Anzahl der Stents eine signifikante Assoziation mit einer Infektion innerhalb der ersten 30 Tage.