Rofo 2010; 182(7): 559
DOI: 10.1055/s-0030-1255463
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Koronare Herzkrankheit - Vergleich von Kardio-CT und Kardio-MRT-Ergebnissen

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05 July 2010 (online)

 

Koronare CT-Angiografien (CTA) werden zunehmend in der klinischen Praxis eingesetzt. Sie bieten einen hohen negativen prädiktiven Wert und sind damit zur Ausschlussdiagnostik gut geeignet. Eine niederländische Arbeitsgruppe verglich in einer Kohorte von Patienten mit niedriger bis mittlerer Pretest-Wahrscheinlichkeit für eine koronare Herzkrankheit (KHK) die Ergebnisse von koronaren CTA und denen von myokardialen Perfusions-Stress-MRT. Radiology 2010; 254: 384-392

Groothuis et al. nahmen in ihre Untersuchung 145 Patienten auf, die sich mit Thoraxschmerzen in der Klinik vorgestellt hatten und bei denen eine niedrige bis mittlere klinische Wahrscheinlichkeit vorlag, an einer KHK zu leiden. Alle Patienten wurden in einem Zeitraum von 14 Tagen mittels koronarer CTA und myokardialer Perfusions-MRT untersucht. Die CT-Untersuchungen erfolgten mit einem 64-zeiligen Gerät. Alle Patienten erhielten vor der CT Nitroglycerin sublingual und bei Patienten mit einer Herzfrequenz > 65 Schlägen/min erfolgte die Gabe von Metoprolol. Die MRT wurden mit einem 1,5-Tesla-Gerät durchgeführt. Die Patienten erhielten Gadolinium als Kontrastmittel und zur Stress-Untersuchung wurde Adenosin infundiert.

Bei 35,9 % der Patienten wurde in der CT eine obstruktive KHK festgestellt. Von den Patienten, die in der CT keinen Anhalt für eine KHK aufwiesen, hatten 90,5 % unauffällige MRT-Untersuchungen. Von den Patienten mit in der CT diagnostizierter nicht obstruktiver KHK hatten 83,3 % eine normale MRT-Perfusionsuntersuchung. Bei den Patienten mit obstruktiven KHK in der CTA fanden sich in der MRT nur in 42,3 % der Fälle myokardiale Ischämiebezirke. Damit konnte gezeigt werden, dass bei der Mehrzahl der Patienten die in der koronaren CTA nachgewiesenen Stenosen hämodynamisch nicht relevant waren. Die Autoren schlussfolgern, dass sich mittels koronarer CTA zwar eine KHK valide ausschließen lässt, dass aber bei vorhandenen Stenosen deren klinische Relevanz nicht eingeschätzt werden kann. Dies ist mit der myokardialen Perfusions-Stress-MRT möglich, sodass beide Verfahren als komplementär betrachtet werden können. Die Ergebnisse sollten in größeren Studien validiert werden, so die Autoren.

Kardio-MRT. 4-Kammerblick bei einer Steady-State-Free-Precession-(SSFP-)Sequenz mit apikaler bzw. anterolateraler subendokardialer LV-Wandverdickung (Bild: Schwab J, Zahn R, Bär I. Fortschr Röntgenstr 2008; 180: 55–57).