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DOI: 10.1055/s-0030-1255517
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Die oberen Atemwege im Speziesvergleich
13. Workshop des Arbeitskreises „Vergleichende Pathologie und Pathophysiologie des Respiratorischen Systems” (VPPRS) der Deutschen Gesellschaft für Veterinärmedizin (DVG) – in Kooperation mit der Sektion 10 der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) (im Rahmen des 51. Kongresses der DGP)Species-Specific Comparison of Upper AirwaysPublication History
Publication Date:
14 July 2010 (online)

Editorial
Werden im Rahmen wissenschaftlicher Kongresse Themen des Respirationstraktes behandelt, so steht bei der überwiegenden Mehrzahl von Veranstaltungen die Lunge im Vordergrund. Allerdings dürfen die oberen Atemwege keinesfalls als „nebensächlich” betrachtet oder hintan gestellt werden. Im Respirationstrakt sind sie morphologisch und funktionell der Lunge voran gestellt und für wesentliche Körperfunktionen, z. B. das Riechen und die Stimmbildung, verantwortlich. Eine ungestörte Funktion dieser Organe, von der Nase über den Larynx bis zur Trachea – z. B. als primärer Filter der Atemluft – trägt auch zu einer kontinuierlichen Sicherstellung des Gasaustauschs bei.
Der Arbeitskreis „Vergleichende Pathologie und Pathophysiologie des Respiratorischen Systems” hat bei seinem 13. Workshop am 17. März 2010 in Hannover diesen Gegebenheiten Rechnung getragen und „Die oberen Atemwege im Speziesvergleich” als übergeordnetes Thema behandelt.
Den Teilnehmern wurde dabei ein weites Spektrum an Zusammenhängen und Details über verschiedene Tierarten und den Menschen dargestellt. In den Vorträgen wurden sowohl experimentell relevante Spezies wie Ratte und Maus berücksichtigt, wie auch landwirtschaftliche Nutztiere (Schwein und Rind) und Liebhabertierarten (Hund und Pferd).
Vergleichende Darstellungen behandelten die Anatomie und Physiologie von Nase, Kehlkopf und Stimmapparat in Gegenüberstellungen Mensch – Paarhufer (Wildwiederkäuer, Schweine) sowie das Mukosa-assoziierte lymphatische System der Nase und des Larynx im Vergleich Nager – Mensch.
Verschiedenste Betrachtungsweisen zu den Strömungswiderständen der oberen Atemwege belegten nicht nur spezies-spezifische Besonderheiten, sondern verdeutlichten auch Ähnlichkeiten in der Komplexität obstruktiver Funktionsstörungen an brachycepahlen Hunden oder Katzen, Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe oder Pferden unter dem Einfluss von Sedativa. Moderne diagnostische Methoden der Bildgebung und Funktionsdiagnostik veranschaulichten den Zusammenhang zwischen strukturellen und funktionellen Veränderungen und verdeutlichten die nutzbringenden Effekte von laserassistierten operativen Öffnungen der oberen Atemwege in Form einer signifikanten Reduktion der nasalen Strömungswiderstände.
Insgesamt hat auch dieser Workshop des Arbeitskreises „Vergleichende Pathologie und Pathophysiologie des Respiratorischen Systems” wieder gezeigt, dass sich Human- und Veterinärmedizin bei der Bearbeitung zahlreicher Fragestellungen hervorragend ergänzen und speziesübergreifende Diskussionen die Arbeit der jeweils anderen Disziplin durch Anregungen und Ideen bereichern können.
M. Rosenbruch, P. Reinhold
PD Dr. Dr. Petra Reinhold
Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für
Tiergesundheit)
Naumburger Str. 96 a
07743 Jena
Email: petra.reinhold@fli.bund.de