Klin Padiatr 2011; 223: S1-S9
DOI: 10.1055/s-0030-1255689
Endokrinologie/Stoffwechsel

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Perinatale Ernährung und Hypertonie

Thomas  Harder, Andreas  Plagemann
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Publikationsdatum:
06. April 2011 (online)

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Einleitung

Nahezu weltweit ist gegenwärtig ein Paradigmenwechsel im Hinblick auf unsere Vorstellungen von den Ursachen von Gesundheit und Krankheit zu verzeichnen, welcher insbesondere chronische Erkrankungen mit großer populationsbezogener Relevanz betrifft, wie bspw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas und Typ-2-Diabetes. Während bis vor Kurzem fast ausschließlich genetische Ursachen sowie umweltabhängige Risikofaktoren wie Ernährung und Bewegung im Mittelpunkt des Interesses standen, gibt in jüngerer Zeit eine rasant wachsende Anzahl an epidemiologischen, klinischen und tierexperimentellen Studien Hinweise darauf, dass sehr frühe Expositionen – insbesondere die Ernährung während der pränatalen und frühkindlichen Entwicklung – einen entscheidenden, dauerhaften, geradezu „prägenden” Einfluss auf die spätere Entstehung von Übergewicht, Typ-2-Diabetes-mellitus und hiermit assoziierte kardiovaskuläre Erkrankungen haben können. Ausgangspunkt hierfür waren zum einen Studien an Neugeborenen mit vermindertem Geburtsgewicht, welches als Ausdruck einer intrauterinen Mangelernährung interpretiert wurde, sowie zum anderen Untersuchungen von muttermilchernährten Säuglingen im Vergleich zu formulaernährten Säuglingen. In beiden Fällen standen und stehen hinsichtlich des Outcomes neben adipogenen und diabetogenen Risikofaktoren v. a. kardiovaskuläre Parameter und Endpunkte wie Hypertonie, Herzinfarkt und Schlaganfall in einer Vielzahl von Studien im Vordergrund des Interesses. Daher soll im Folgenden auf 2 Komplexe fokussiert werden, die in jüngerer Zeit am intensivsten in diesem Zusammenhang diskutiert werden:

Im 1. Teil wird der Frage nachgegangen, ob es bei untergewichtigen Neugeborenen im späteren Leben vermehrt zur Entwicklung von Hypertonie kommt. Im 2. Teil wird dargestellt, welche Folgen die Art der Neugeborenenernährung für den späteren Blutdruck hat.

Vorangestellt sei eine kurze Einführung in die historische Entwicklung und Bedeutung des Begriffs der „perinatalen Programmierung”.

Literatur

Dr. med. Thomas Harder

Arbeitsgruppe „Experimentelle Geburtsmedizin”
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum

Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

Telefon: 030/450524068

Fax: 030/450524928

eMail: thomas.harder@charite.de

Prof. Dr. med. Andreas Plagemann

Arbeitsgruppe „Experimentelle Geburtsmedizin”
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum

Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

Telefon: 030/450524041

Fax: 030/450524928

eMail: andreas.plagemann@charite.de