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DOI: 10.1055/s-0030-1256000
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Der rheumatische Ellenbogen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
16. Dezember 2010 (online)
Die Funktion des Ellenbogens ist für die Gesamtfunktion des Armes von großer Bedeutung. Einschränkungen der Beweglichkeit können ab einem bestimmten Maß, speziell bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, bei welchen häufig beide Ellenbogen und weitere Gelenke derselben Extremität betroffen sind, zum Verlust der Selbstständigkeit führen. Die frühzeitige Erkennung der rheumatischen Kubitalarthritis erlaubt die Etablierung eines individuellen Therapieplans, bevor Schäden am Bandapparat und dem Gelenkknorpel aufgetreten sind. Durch die Entfernung der ursächlich am Krankheitsprozess beteiligten und chronisch entzündeten Synovialis können Schmerzen und Schwellung erfolgreich behandelt werden. Die Ablation der Synovia kann entweder chemisch bzw. mittels Radioisotopen im Rahmen der Synoviorthese oder chirurgisch durch die Synovektomie erfolgen. Bei bereits bestehendem Knorpelschaden lässt sich die weitere Zerstörung des Gelenks nicht mehr aufhalten. Die Resektion des Radiusköpfchens, auch als erweiterte Synovektomie bezeichnet, ist in ihrer Wirksamkeit zur Schmerzbefreiung und Verbesserung der Beweglichkeit in einer Vielzahl von Studien belegt. Zur Behandlung der fortgeschrittenen rheumatischen Gelenkzerstörung hat sich die Endoprothese des Ellenbogens etabliert. Dank neuer Implantatdesigns und verfeinerter Operationstechniken sind vergleichbar gute Resultate wie nach Hüft- oder Knieprothesenversorgung erzielbar. Die Ellenbogenprothese ist jedoch mit einer höheren Komplikationsrate behaftet. Insbesondere die periprothetische Infektion tritt häufiger auf als bei der arthroplastischen Versorgung anderer großer Gelenke. Die Behandlung der rheumatischen Kubitalarthritis ist unabdingbar interdisziplinär und basiert auf dem engen Austausch zwischen Rheumatologen, Physiotherapeuten, Chirurgen/Orthopäden und sozialen Behörden. Ziel ist es, die Selbstständigkeit des Patienten möglichst lange zu erhalten.
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Dr. med. Michael C. Glanzmann
Obere Extremität
Schulthessklinik Zürich
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