Intensivmedizin up2date 2011; 7(1): 9-20
DOI: 10.1055/s-0030-1256045
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ernährungstherapie des kritisch Kranken – Update 2010

Christiane  Goeters
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Dezember 2010 (online)

Kernaussagen

Bei kritisch Kranken tragen der erhöhte Energieverbrauch und Substratbedarf sowie Verwertungsstörungen dazu bei, dass trotz optimierter Ernährungstherapie Körpermasse (insbesondere Muskelmasse) abgebaut wird. Dies bedeutet einen Funktionsverlust mit Muskelschwäche und Störungen der Atmung, Immunabwehr oder Wundheilung.

Energiedefizit und Mortalität korrelieren miteinander. Ein kritischer Verlust von Protein- und Fettmasse führt zu irreversiblen Organschäden und zum Tod. Ernährung ist bei kritisch Kranken eine wichtige und unverzichtbare Basistherapie.

Die Ernährungstherapie kann als supportive Maßnahme das Outcome intensivmedizinischer Patienten positiv beeinflussen.

Die enterale Ernährung ist bei kritisch Kranken vorteilhaft und sollte innerhalb von 24 – 48 h nach der Aufnahme auf der Station begonnen werden. Die parenterale Ernährung ist speziellen Indikationen vorbehalten und wird ggf. zur Sicherstellung einer ausreichenden Energie- und Substratzufuhr mit der enteralen Ernährung kombiniert.

Neben Makronährstoffen müssen auch Mikronährstoffe substituiert werden. Die Zufuhr ist standardisiert und orientiert sich am Bedarf gesunder Menschen bei oraler Ernährung.

Literatur

Christiane Goeters

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
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