Krankenhaushygiene up2date 2011; 6(1): 69-79
DOI: 10.1055/s-0030-1256223
Ökonomie und Recht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Infektionsprävention

Teil 2: Behördliche Aufsicht von Arztpraxen und stationären PflegeeinrichtungenPeter  Weidenfeller, Doris  Reick, Inge  Bartl
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 March 2011 (online)

Kernaussagen

Eine wesentliche Aufgabe des ÖGD liegt in der Begehung von Arztpraxen, ambulanten OP-Zentren und Einrichtungen der Alten- und Langzeitpflege. Bei der Überwachung gibt es Schnittstellen in der Zuständigkeit verschiedener Behörden, so z. B. bei der Heimaufsicht und bei der Überprüfung der Umsetzung des Medizinprodukterechtes in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Der Schwerpunkt der Besichtigungen liegt nicht nur in einer externen, amtlichen Überwachung der Betriebe und des Verhaltens ihres Personals, der Suche nach Fehlern und deren kritischer Würdigung, sondern in einer Statuserhebung bezüglich hygienischer Standards, im Austausch von Informationen, der Beratung, Betreuung und Hilfestellung bei der Umsetzung notwendiger Maßnahmen. Schon aufgrund der knappen Personalressourcen und der zeitlichen Begrenzung der Begehungen vor Ort ist die Behörde auf die Mitarbeit der Funktionsträger angewiesen, um hygienerelevante Betriebsabläufe verstehen und beurteilen zu können. Interne und externe Kontrollen sind in diesem Kontext kein Gegensatz, sondern sollen sich sinnvoll ergänzen. Der gesetzlich fixierte Grundsatz der Eigenverantwortlichkeit aller betroffenen Einrichtungen wird ausdrücklich betont.

Literatur

  • 1 Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg .Leitfaden Praxishygiene.. Stuttgart: Eigenverlag; 2007
  • 2 Schoenemann B, Bauer T. Modellprojekt Praxisbegehung.  Ambulant Operieren. 2005;  1 17-23
  • 3 Zinn G C, Tabori E, Weidenfeller P. Hrsg. Praxishygiene und Qualitätsmanagement.. Friedberg: Verlag für Medizinische Praxis; 2008
  • 4 Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz) vom 20. Juli 2000.  BGBl. 9 2003;  I 1045-1077
  • 5 Heudorf U, Hofmann H, Kutzke G, Otto U. Hygiene beim Ambulanten Operieren. Ergebnisse der infektionshygienischen Überwachung von Einrichtungen für Ambulantes Operieren in Frankfurt am Main durch das Gesundheitsamt.  Bundesgesundheitsblatt. 2003;  9 756-764
  • 6 Heimgesetz für Baden-Württemberg (Landesheimgesetz – LHeimG) vom 10. Juni 2008 (GBI. S. 169), zuletzt geändert durch Gesetz vom 11. Mai 2010 (GBl. S. 404)..
  • 7 Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI .Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention.. München: Urban & Fischer; 2010
  • 8 Sozialgesetzbuch XI: Soziale Pflegeversicherung. Gesetzestext mit gekennzeichneten Änderungen durch die Pflegereform 2008.. Stand: 1. Juli 2008 Dt. Caritasverband; Lambertus Verlag; Freiburg; 2008
  • 9 Sektion „Hygiene in der ambulanten und stationären Kranken- und Altenpflege/Rehabilitation”der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Leitlinie: Hygienebeauftragte(r) in Pflegeeinrichtungen.. Stand: April 2002
  • 10 Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren des Landes Baden-Württemberg .Einheitliche Prüfkriterien für die Heimaufsichtsbehörden des Landes Baden-Württemberg.. Stuttgart: Eigenverlag; 2010

Dr. Peter Weidenfeller

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg

Nordbahnhofstr. 135
70191 Stuttgart

Phone: 0711/90439313

Email: peter.weidenfeller@rps.bwl.de