Neuroradiologie Scan 2012; 2(1): 28
DOI: 10.1055/s-0030-1257151
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Morelli M, Arabia G, Novellino F et al. MRI measurements predict PSP in unclassifiable parkinsonisms – A cohort study. Neurology 2011; 77: 1042 – 1047

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Publication Date:
05 January 2012 (online)

Index zur Vorhersage von PSP bei Patienten mit CUP

Kürzlich zeigte sich, dass es mithilfe des „Magnetic Resonance Parkinsonism Index“ (MRPI) möglich ist, zwischen Patienten mit progressiver supranukleärer Lähmung (Progressive Supranuclear Palsy, PSP) und Parkinson-Syndrom zu differenzieren. Ob der MRPI bei Patienten mit „Clinically unclassifiable Parkinsonism“ (CUP) die Entwicklung hin zu einer PSP vorherzusagen vermag, hat nun eine Studie untersucht.

An der Kohortenstudie aus Italien nahmen 45 Patienten mit CUP teil. Die Rekrutierung erfolgte zwischen Juni 2005 und September 2010. Alle Patienten unterzogen sich zu Beginn einer klinischen Untersuchung sowie einer MRT. Zudem wurde der MRPI bestimmt. Anhand der MRPI-Werte unterteilten die Autoren die Studienteilnehmer in 2 Gruppen: Die eine Gruppe beinhaltete 30 CUP-Patienten mit normalen MRPI-Werten, die andere Gruppe 15 Patienten mit MRPI-Werten, die auf eine PSP hinwiesen (höher als 13,55). Der Nachbeobachtungszeitraum erstreckte sich über mindestens 6 Monate (maximal 60 Monate).

Die Patienten beider Gruppen wurden im Durchschnitt 28,4 ± 11,7 Monate nachbeobachtet. Innerhalb der Gruppe mit normalen MRPI-Werten schieden 2 von 30 Patienten aus der Studie aus, in der Gruppe mit abnormalen Werten war es 1 Patient von 15. Keiner der CUP-Patienten mit normalen MRPI-Werten erfüllte die etablierten klinischen Kriterien für eine PSP (Nachbeobachtungszeitraum: 24 – 60 Monate). Im Gegensatz dazu entwickelten 11 von 14 Patienten, die MRPI-Werte höher als 13,55 aufwiesen, während des „Follow-up“ (Spanne: 6 – 48 Monate) klinische Merkmale einer wahrscheinlichen (1 Patient) bzw. möglichen (10 Patienten) PSP. Der MRPI erbrachte eine höhere Vorhersagegenauigkeit als die klinischen Merkmale „Vertical Ocular Slowness“ und „First-Year Falls“ (92,9 vs. 61,9 bzw. 73,8 %).

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