Neuroradiologie Scan 2012; 2(1): 31
DOI: 10.1055/s-0030-1257155
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Ritzenthaler T, Cho T-H, Wiart M et al. Assessment of baseline hemodynamic parameters within infarct progression areas in acute stroke patients using perfusion-weighted MRI. Neuroradiology 2011; 53: 571 – 576

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Publication Date:
05 January 2012 (online)

Akuter Schlaganfall: Bewertung von Perfusionsparametern in sequenziellen MRT-Untersuchungen

Mit Perfusionsparametern, wie zerebrales Blutvolumen (CBV), zerebraler Blutfluss (CBF), mittlere Transitzeit (MTT) und Time-to-Peak (TTP, Zeit bis zur max. Intensität), können schlaganfallbedingte Hirnschäden früh erkannt werden. Ritzenthaler et al. untersuchten, wie sich diese Parameter sukzessiv in sich ausdehnenden Infarktarealen verändern.

In der Studie wurden prospektive Daten von Schlaganfallpatienten ausgewertet, die einen Infarkt der vorderen Zirkulation ohne frühe Reperfusion hatten. Die MR-Bildgebung mit einem 1,5-T-System wurde sequenziell durchgeführt: Baseline (H0), 2 – 3 h(H2) nach der 1. Bildgebung sowie 2 – 3 Tage (D2) danach. Zur Bestimmung des endgültigen Infarktvolumens erfolgte die letzte Follow-up-Aufnahme (FU) zwischen den Tagen 15 und 30 mit FLAIR-Sequenzen. Alle Diffusions- (H0, H2, D2) und die Follow-up-FLAIR-Aufnahmen wurden zu H0-Perfusionskarten koregistriert, und 2 unabhängige Untersucher erstellten zu H0, H2, D2 sowie FU manuell Läsionsmasken. Sich ausdehnende Infarktareale (Pixel, die in den sequenziellen MR-Aufnahmen De-novo-Läsionen zeigen) wurden durch Subtraktion der aufeinanderfolgenden Läsionsmasken bestimmt und auf die H0-Perfusionskarten übertragen. Schließlich folgte die Mittelwertbestimmung der Perfusionsparameter.

Von den 32 in die Auswertung eingeschlossenen Patienten hatten zur Baseline-Untersuchung 91 % Diffusionsläsionen mit > 50 % Überlappung von Diffusions- und Perfusionsläsionen und 9 % mit ≤ 50 % Überlappung. 59 % der Patienten hatten einzelne und 41 % multiple Diffusionsläsionen. Das mittlere Volumen dieser Läsionen betrug

34,4 ml (H0), 12,3 ml (Infarktausdehnung zwischen H0 und H2), 29,6 ml (Infarktausdehnung zwischen H2 und D2) und 17,0 ml (Infarktausdehnung zwischen D2 und FU).

Das endgültige Infarktvolumen erreichte im Mittel 66,0 ml. Die beurteilten Perfusionsparameter waren in den Baseline-Diffusionsläsionen signifikant schwerer ausgeprägt als in den folgenden Arealen mit Infarktausdehnung: TTP, MTT, CBF und CBV jeweils p < 0,0001. Innerhalb der folgenden Infarktausdehnungen nahmen die Werte für TTP und MTT ebenfalls statistisch signifikant ab (jeweils p = 0,01). Dagegen blieben die Unterschiede für CBF und CBV unterhalb des Signifikanzniveaus.

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