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DOI: 10.1055/s-0030-1261714
Betreutes Wohnen – ADL-Training verbessert den Gesundheitszustand
Publication History
Publication Date:
06 July 2010 (online)
Zielorientiertes ADL-Training verbessert den Gesundheitszustand von Bewohnern des betreuten Wohnens. Dies ist das Ergebnis einer randomisierten kontrollierten Studie eines Teams um Kathryn Peri der University of Auckland, Neuseeland. Das Team untersuchte die Wirkungen eines individuell auf jeden einzelnen der 73 Heimbewohner im Durchschnittsalter von 84,7 Jahren zugeschnittenen ADL-Trainings im Verhältnis zur gleich großen Kontrollgruppe. Die Bewohner waren kaum körperlich und geistig eingeschränkt und lebten auf dem Level von betreutem Wohnen. Dabei zeigte der SF-36, ein Assessment zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, dass sie ihren Gesundheitsstatus bereits nach drei Monaten verbessern konnten. Den Grund hierfür sahen die Forscher darin, dass die Übungsprogramme auf die konkreten Lebens- und Krankheitssituationen des Einzelnen und vor allem auf überprüfbare Ziele ausgerichtet waren. Das Forscherteam hielt dies deshalb für praxisrelevant, weil ein Heimaufenthalt bei 30 % der Neuaufnahmen mit dem Rückgang körperlicher Aktivitäten verbunden ist.
Die Studie schränkt ein, dass eine langfristige Verbesserung des Gesundheitszustands über drei Monate hinaus nicht zuverlässig gemessen werden konnte. Der Grund dafür war, dass sich die Aktivierungsprogramme mit denen der Kontrollgruppe überschnitten. Messbare Verbesserungen in der Mobilität und Lebenszufriedenheit konnten die Forscher nicht feststellen. Diese Parameter überprüften sie mit den Assessments „Timed Up and Go” und „Life Satisfaction Index-Z scale”. Als unerlässlich für den therapeutischen Erfolg hoben die Forscher hervor, das ADL-Training nicht nur individuell zu gestalten, sondern es auch an ergotherapeutischen, nachprüfbaren Zielen auszurichten.
suma