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DOI: 10.1055/s-0030-1261715
Häusliche Pflege im Alter – Technische Hilfsmittel als Einsparmaßnahme
Publication History
Publication Date:
06 July 2010 (online)
Ältere Menschen müssen nicht um Kosten zu sparen in ein Heim, wenn es durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln in der Wohnung gelingt, häusliche Pflege zu ergänzen oder sogar zu ersetzen.
Dies hat ein interdisziplinäres Forscherteam an der University of Reading, Großbritannien, nach umfangreichen Kostenerhebungen und -vergleichen herausgefunden. Es untersuchte die Kostenstruktur verschiedener Pflegestufen, einschließlich der Heimpflege, sowie den Pflegeaufwand für die sieben häufigsten Krankheitsbilder im Alter. Die Wissenschaftler verglichen dabei die Pflegekosten mit dem jeweiligen technischen Aufwand als Ersatz für Pflege. Die erhobenen Daten stützen das Ergebnis, dass ältere Menschen aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der gesteigerten Lebensqualität länger in ihren Wohnungen bleiben können, sofern ihnen technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Das heißt: Häusliche Pflege ist trotz des technischen Einsatzes kostengünstiger, und die Menschen erfreuen sich darüber hinaus einer besseren Lebensqualität. Dabei steht aber nicht der generelle Ersatz professioneller Hauspflege zur Diskussion, sondern ein variantenreiches Mischsystem aus Hauspflege, familiärer Mithilfe und geeigneter Technik. Die untersuchten Hilfsmittel und baulichen Anpassungen sind vielfältig. Sie reichen von Treppenliften, Rampen und Signalgebern bis hin zu befahrbaren Duschen. Als einschränkende Faktoren für Einbauten führen die Forscher neben technischen Hindernissen die Kostenfrage und die Lebenserwartung des Bewohners an sowie die individuelle Erwartungshaltung gegenüber Pflegekräften.
Die Ergebnisse der Untersuchung sind für ältere Menschen und deren Angehörige, aber auch für Ergotherapeuten von Bedeutung, da es deren Ziel ist, Unabhängigkeit und Lebensqualität des Klienten im häuslichen Umfeld zu erhalten.
suma